Menschen zünden Kerzen an und legen Blumen nieder am Place de la Bourse (Beursplein) in Brüssel im Gedenken an die Opfer der gestrigen Anschläge

Terror in Brüssel: Staatsanwalt bestätigt Anschläge durch Brüderpaar

Mindestens 30 Tote und rund 250 Verletzte sind bisher nach den Anschlägen in Brüssel am Flughafen Zaventem und in der Metro bekannt. Der IS bekennt sich zu Anschlägen, die EU plant einen Sondergipfel.

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Was wir bisher über die Ereignisse in Belgien wissen: Bei zwei Explosionen am Brüsseler Flughafen Zaventem und bei Explosionen in der Metro sind am Dienstag mehr als 30 Personen getötet worden. Es gibt rund 250 Verletzte. Die Flughafen-Attentäter waren Brüder und polizeibekannt. In der belgischen Hauptstadt gilt die höchste Terrorwarnstufe.

DIE EREIGNISSE IM ÜBERBLICK:

++ 14:00: Staatsanwalt bestätigt Anschläge durch Brüderpaar

Die belgische Staatsanwaltschaft hat Mittwochmittag bestätigt, dass die Terroranschläge vom Vortag von einem Brüderpaar verübt worden sind. Brahim El Bakraoui habe sich im Flughafen in die Luft gesprengt, sein Bruder Khalid in der Metrostation Maelbeek, sagte Staatsanwalt Frederic Van Leeuw vor Journalisten in Brüssel.

Der zweite Selbstmordattentäter vom Flughafen sei noch nicht identifiziert. Ein dritter Tatverdächtiger, der auf dem veröffentlichten Fahndungsfoto eine weiße Jacke trug, war weiterhin flüchtig. Ob es sich dabei um Najim Laachraoui handelt, um dessen Verhaftung am Mittwoch Verwirrung herrschte, sagte Van Leeuw zunächst nicht.

++ 13:00: Fußball-Länderspiel Belgien gegen Portugal abgesagt

Nach den Terroranschlägen von Brüssel ist das für Dienstag geplante Testspiel der belgischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Portugal abgesagt worden. Sicherheitserwägungen hätten zu dieser Vorsichtsmaßnahme geführt, teilte der belgische Verband am Mittwoch mit. Die Stadt Brüssel habe um die Absage des Spiels gebeten.

++ 9:00: Kein Österreich-Bezug bei Attentätern

Bei den beiden identifizierten Urhebern der Terroranschläge in Brüssel vom Dienstag, Khalid und Brahmin El Bakraoui, besteht nach aktuellem Ermittlungsstand "kein Österreich-Bezug". Das teilte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Mittwoch mit.

Es gebe keine "Übereinstimmung", so Grundböck auf die Frage, ob es sich bei den Brüdern El Bakraoui um die beiden Komplizen handeln könnte, die mit dem Hauptverdächtigen der Pariser Attentate vom 13. November, Salah Abdeslam, durch Österreich gereist sind. Am 9. September waren drei Männer an der österreichisch-ungarischen Grenze aufgetaucht und wurden in Oberösterreich kontrolliert.

++ 8:30: Flughafen-Attentäter waren Brüder und polizeibekannt

Bei den Brüdern - Khalid und Brahim El Bakraoui - handelt es sich um zwei Brüsseler, meldete der Sender RTBF unter Berufung auf Polizeiquellen. Beide seien den Sicherheitsdiensten bekannt gewesen, allerdings wegen "Gangstertums" und bisher nicht wegen Terrorismus.

Khalid hat demnach unter falscher Identität die Unterkunft in der Rue du Dries im Brüsseler Stadtteil Forest gemietet, wo es in der Vorwoche bei einer Razzia zu einem Schusswechsel mit der Polizei kam. Eine Spur hatte später zu Salah Abdeslam, einem der Hauptverdächtigen der Pariser Anschläge geführt. Abdeslam war am Freitag im Brüsseler Stadtteil Molenbeek verhaftet worden.

++ 8:00: EU plant Sondertreffen zu Anschlägen

Zu den Terroranschlägen von Brüssel soll es in Kürze ein Sondertreffen der für Innere Sicherheit zuständigen EU-Minister geben. Wie die niederländische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte, könnte es bereits am kommenden Donnerstag organisiert werden. Belgien habe um ein Treffen gebeten, erklärte der für Sicherheit und Justiz zuständige niederländische Minister Ard van der Steur.

Dienstag, 22. März

++ 16:30 Uhr: Islamischer Staat bekennt sich zu Anschlägen

Der "Islamische Staat" (IS) hat die Verantwortung für die Anschläge übernommen. "IS-Kämpfer eröffneten im Flughafen das Feuer, bevor mehrere von ihnen ihre Sprengstoffgürtel zündeten", heißt es in einer Mitteilung, die erst acht Stunden nach der ersten Detonation und bisher offenbar auch nur auf Arabisch veröffentlicht wurde.

++ 16:00 Uhr: Brüssel und die Folgen

Die Rückwirkungen auf das Flüchtlingsproblem werden ebenso stark wie kontraproduktiv sein. Den Kommentar von Peter Michael Lingens lesen Sie hier.

Die mit Ankara vereinbarte Aufteilung islamischer (syrischer) Flüchtlinge auf EU-Länder wird, wenn nicht ein Wunder geschieht, endgültig scheitern.

++ 15:15 Uhr: Terror trifft das Zentrum der EU

Fliehende Menschen am Brüsseler Flughafen Zaventem, Fahrgäste verlassen eine zerstörte U-Bahn, Rauch am Ausgang der Metrostation Maelbeek. Die Bilder aus Brüssel.

++ 14:45 Uhr: Wiener Rathaus schwarz beflaggt

Wien setzt ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern von Brüssel. Das Wiener Rathaus ist als Zeichen der Trauer und des Mitgefühls mit den Angehörigen und Freunden jener Menschen, die bei den Terroranschlägen heute das Leben verloren haben, schwarz beflaggt.

++ 12:40 Uhr: #NousSommesUnis

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, bestätigte, dass der Eiffelturm heute Abend in den Farben der belgischen Flagge erstrahlen werde.

++ 12:30 Uhr: #OpenHouse

Brüsseler bieten auf Twitter unter dem Hashtag #OpenHouse Unterkünfte für gestrandete Menschen an.

++ 12:20 Uhr: Rotes Kreuz in Belgien ruft zur Blutspende auf

Das belgische Rote Kreuz ruft die wallonische Bevölkerung dazu auf, Blut zu spenden. Besonders die Blutgruppen 0 negativ und A negativ werden benötigt. In Brüssel wurde in der "rue de la Loi" ein Krisenzentrum eingerichtet.

++ 12:15 Uhr: "Wir haben einen Terroranschlag befürchtet, und es ist passiert"

Der belgische Premier Charles Michel hat bestätigt, dass es sich um Terroranschläge handelt. "Wir haben einen Terroranschlag befürchtet, und es ist passiert", sagte Michel in einer Stellungname. Genaue Opferzahlen nannte er zunächst nicht und sprach stattdessen von "vielen Toten und Verletzten".

++ 11:50 Uhr: Notrufnummer für Angehörige

In Brüssel wurde eine Notrufnummer für Angehörige von Betroffenen eingerichtet: 003227537300

Der belgische Premierminister Charles Michel bei der Pressekonferenz: "Im Moment ist die Priorität den Opfern und deren Angehörigen zu helfen."

++ 11:45 Uhr: Mindestens eine Explosion in der Metro

Unklar ist, was genau in der Brüsseler Metro passiert ist. Berichte, wonach bis zu vier Sprengsätze detoniert sind, lassen sich bisher nicht bestätigen. Sicher ist bisher, dass es eine Explosion auf Höhe der Station Maelbeek gab, bei der laut Polizei "mehrere Menschen" getötet wurden.

++ 11:35 Uhr: Facebook aktiviert "Safety Check"

++ 11:30 Uhr: Menschen in Brüssel sind aufgerufen: "Bleiben Sie, wo Sie sind."

++ 11:00 Uhr: Tote in der Metro

Bei der Explosion in der Brüsseler Metro sind mehrere Menschen gestorben. Das bestätigt die belgische Polizei. Die genaue Zahl ist unklar. Mehrere Menschen seien dort verletzt worden, berichtet ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP.

++ 10:40 Uhr: Mindestens eine der Explosionen ist ein Selbstmordanschlag

Nach offiziellen Angaben der belgischen Behörden, handelt es sich bei mindestens einer der beiden Explosionen am Flughafen Zaventem um ein Selbstmordattentat.

++ 10:30 Uhr: Brüssel im Lockdown

Die öffentlichen Verkehrsmittel in Brüssel stehen still, Museen bleiben heute geschlossen. Das Krisenzentrum in Brüssel ruft die Bewohner der belgischen Hauptstadt dazu auf, zu Haus zu bleiben und zur Kontaktaufnahme mit Familie und Freunden die sozialen Netzwerke zu nutzen, um die Telefonleitungen nicht zu überlasten.

++ 10:15 Uhr: Zehn Tote in der Metro

Auch in der Metro soll es nach neuesten Informationen zehn Tote geben.

++ 10:00 Uhr: In Brüssel landen und starten keine Flugzeuge mehr

Flugzeuge, die wegen der Sperrung nicht in Brüssel landen dürfen, werden teilweise nach Frankfurt umgeleitet. Eine erste Maschine der österreichischen Fluggesellschaft Austrian Airlines sei bereits nach Frankfurt dirigiert worden, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers.

++ 9:50 Uhr: Die aktuelle Situation am Flughafen

++ 9:45 Uhr: Grüne Europaabgeordnete Jan Philipp Albrecht aus Brüssel

++ 9:40 Uhr: Alle U-Bahn-Stationen geschlossen

In Brüssel wurden unterdessen alle U-Bahn-Stationen geschlossen.

++ 9:35 Uhr: Tote und Verletzte

Bei zwei Explosionen am Brüsseler Flughafen Zaventem sind am Dienstag mehrere Personen getötet worden. Es gibt viele Verletzte. Offiziell ist das bisher nicht bestätigt. Die belgische Polizei meldet bislang ein Todesopfer. Belgiens Regierung hat die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.

++ 9:20 Uhr: Explosion in U-Bahn-Station

Die belgische Zeitung "La libre Belgique" und der Fernsehsender "BMTV" melden, in der U-Bahnstation Maelbeek im Europaviertel der Stadt habe es eine weitere Explosion gegeben. Diese Station sei bereits geschlossen.

++ 8:30 Uhr: Zwei Explosionen am Brüsseler Flughafen

Eine Zeugin filmt die Panik in Folge der Explosionen am Flughafen Zaventem.

++ 8:00 Uhr: Brüsseler Flughafen evakuiert

Am Flughafen Zaventem in Brüssel ereignen sich zwei Explosionen. Der Flughafen wird evakuiert und großflächig abgesperrt.

Lage des Brüsseler Flughafens