Frucht und Schrecken

Halloween: Frucht und Schrecken

Halloween. Zehn Dinge, die Sie schon immer über Kürbisse wissen wollten

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Der einst nur aus Funk und Fernsehen bekannte, inzwischen aber auch in Österreich verbreitete Halloween-Schnitzkopf, Engl. Jack-O’-Lantern, wird im Ursprungsland des Kürbisschnitzens, den USA, üblicherweise aus dem orangen Riesenkürbis (Familie Cucurbi­ta maxima) hergestellt. Es handelt sich um eine regionalbotanisch bedingte Abwandlung des britisch-irischen Rübenschnitzens, das von Emigranten im späten 19. Jahrhundert nach Nordamerika importiert wurde. Weitere Cucurbita-affine Traditionen im nordamerikanischen Raum umfassen das Kürbiskatapultieren, Engl. Pumpkin Chucking, bei dem die Feldfrüchte mittels Schleudern, Katapulten oder Luftdruckkanonen möglichst weiträumig in die Landschaft geschossen werden (Weltrekord: 1690 Meter, aufgestellt am 9. September 2010 in Moab, Utah), sowie das Riesenkürbiszüchten (Weltrekord: 911 Kilogramm, aufgestellt am 30. September 2012 von Ron Wallace in Rhode Island). Letzteres hat sich in den vergangenen Jahren auch in Österreich verbreitet, wo der Kürbis auch unter dem Slangbegriff „Bluza“ bzw. „Plutzer“ firmiert. Der Landesrekord liegt hier bei 552 Kilogramm, aufgestellt von dem steirischen Züchter Christoph Schieder bei der Riesenkürbis-Meisterschaft in Tulln am 7. Oktober 2012.

Die Welthauptstadt des Kürbisses bleibt dennoch – zumindest nach eigenen Angaben – die Kleinstadt Morton in Illinois, was unter anderem auch damit begründet wird, dass im örtlichen Nestlé-Werk 90 Prozent aller in den USA verspeisten Dosenkürbisse abgefüllt werden. Insgesamt werden in den USA pro Jahr 680.000 Tonnen Kürbis geerntet, in Österreich dagegen nur 13.500 Tonnen, also etwas weniger als zum Beispiel Spinat (14.200 Tonnen). Auch deshalb ist bei angeblich heimischem Kürbiskernöl Vorsicht geboten. In einem Test des Vereins für Konsumenteninformation vom vergangenen Mai waren nur 13 von 30 getesteten Kürbiskernölen tatsächlich rein österreichischer Herkunft, beim Rest kamen auch Kerne aus China oder Russland zum Einsatz.

An den „Großen Kürbis“ glaubt übrigens kein Mensch, aber dafür die „Peanuts“-Figur Linus, die seit 1959 jährlich zu Halloween auf die Ankunft ihres orangen Heilands wartet. Bis dato leider vergeblich.

(Red)