„Unsere Kernwähler sind natürlich Männer”

Interview. Oliver Peter Hoffmann, Chef der Männerpartei, über den geplanten Antritt bei der Nationalratswahl 2013

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Interview: Franziska Dzugan

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Welcher Partei werden Sie am ehesten Stimmen abjagen?
Hoffmann: Ich glaube, dass wir von allen Parteien Wähler gewinnen werden. Das größte Potenzial liegt aber bei den Nichtwählern. Jemand, der für die Gleichberechtigung von Männern ist, hatte bisher keine Vertretung.

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Gibt es auch Frauen in der Männerpartei?
Hoffmann: Ja. Zwei von sechs Funktionären sind Frauen. Wir sprechen die Frauen mit unseren Themen wie Familienpolitik und Gleichberechtigung an. Unsere Kernwähler sind aber natürlich Männer.

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Sie fordern die Einführung von Männerhäusern. Sind viele Männer schutzbedürftig?
Hoffmann: Ja. Gewalt wird von Frauen und Männern gleich oft ausgeübt. Männer sind körperlich stärker, weshalb die Folgen der Gewalt meistens heftiger ausfallen.

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Laut Studien betrifft Gewalt in der Familie zu 90 Prozent Frauen.
Hoffmann: Genderforscher tendieren dazu, auf der Seite der Frauen zu stehen. Wenn beide gewalttätig sind, gewinnt meist der Mann, und die Frau ist automatisch das Opfer. Frauen sind keine schlechteren, aber auch keine besseren Menschen. Es muss eine Anlaufstelle für Männer und deren Kinder geben, die weiblicher Gewalt ausgesetzt sind.

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Wie steht die Männerpartei zur Europäischen Union?
Hoffmann: Wir sind weder pro- noch antieuropäisch. Positiv ist, dass die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs im österreichischen Familienrecht mehr bewegt haben als die heimische Regierung.

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Wie viel Prozent trauen Sie sich bei den Wahlen zu?
Hoffmann: Zuerst wollen wir die nötigen Unterstützungserklärungen sammeln und erklären, wofür wir stehen. Dann sind die Wähler am Zug.