Cobalt: Slow Forever

Im Keller: Cobalt, Amon Amarth, Gadget, Oranssi Pazuzu

Im Keller: Cobalt, Amon Amarth, Gadget, Oranssi Pazuzu

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Oranssi Pazuzu: Värähtelijä (Svart Records)

Entdeckung des Monats: Oranssi Pazuzu aus Finnland macht entrückten Black Metal zwischen nordischen Sagen und okkulten Spielereien. Mit „Värähtelijä“ wagt sich die Band auch musikalisch in fremde Gefilde: Krautrock, Stonerrock, Thrash Metal. Himmel oder Hölle? Irgendwo dazwischen. (8.6/10)

Cobalt: Slow Forever (Profound Lore)

Das Metal-Album des Monats. Nicht oft kommt es vor, dass eine Band mit neuem Sänger noch besser wird. Das Progressive-Metal-Duo Cobalt aus Colorado spielt auf „Slow Forever“ gekonnt zwischen mitreißenden Gitarrenriffs, aggressivem Gesang und verspielten Klangexperimenten. 86 Minuten Achterbahnfahrt. Deaf Forever? Slow Forever! (9.0/10)

Gadget: The Great Destroyer (Relapse)

Grindcore ist ja nicht jedermanns Sache. Was die schwedischen Schreihals-Pioniere Gadget nach zehn Jahren Abstinenz hier aus dem Fegefeuer holen, überrascht durchaus auch Liebhaber konventionellerer Metal-Spielereien: High-Speed-Anschlag, gnadenloses Gekeife, vermischt mit Einflüssen von Doom über Death bis Sludge Metal. Wer braucht schon Frühlingsgefühle, wenn er „The Great Destroyer“ haben kann? (6.4/10)

Amon Amarth: Jomsviking (Sony)

Wacken Open Air 2004, zwei Uhr früh. Die sengende Hitze hängt auch in der Nacht noch schwer über der schleswig-holsteinischen Einöde, während sich die schwedische Melodic-Death-Metal-Band Amon Amarth eine gute Stunde um Kopf und Kragen spielt. Zwölf Jahre und einige Alben später, steht der Auftritt noch immer sinnbildlich für eine Band, die in ihrer Karriere kaum Kompromisse und noch weniger Konventionen eingegangen ist. „I’m an Outcast, All alone / I’m a nomad without home / I’m an Outlaw, I’m disowned / And I’m no Man’s Son“, heißt es in der Vorabsingle „First Kill“. „Jomsviking“, ihr aktuelles Album, schließt nahtlos an diese Tradition an und spielt gekonnt mit den klischeevollen Wikinger-Themen, raffinierten Melodie-Bögen und mitreißenden Refrains; erzählt epische Geschichten von Heldentum, dem Kampf um Liebe, Tod und Ruhm. Raise your Horns! (7.9/10)

Playlist März 2016: Honorable Mention

1. Jess And The Ancient Ones: Second Psychedelic Coming: The Aquarius Tapes (Svat Records) 2. The Body: No One Deserves Happiness (Thrill Jockey) 3. Ricky Warwick: Hearts On Trees (Napalm Records) 4. Vredehammer: Violator 5. Boris with Merzbow: Gensho (Relapse)

profil-Wertung: Von "0" (absolute Niederlage) bis "10" (Klassiker)

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.