Werner Herzog

Was man von Werner Herzog lernen kann

(außer Filmemachen).

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Der bayerische Künstler Werner Herzog wurde in den 1970er-Jahren als deutscher Filmemacher bekannt, ist weltweit für seinen angenehmen englischen Singsang und seine unerschütterliche Ernsthaftigkeit berühmt und wird zunehmend kultisch als weiser alter Mann verehrt. Vom 12. Jänner bis zum 1. März zeigt das Filmarchiv Austria eine umfassende Werner- Herzog-Retrospektive, die natürlich die großen Herzog/Kinski-Klassiker "Fitzcarraldo", "Nosferatu", "Woyzeck","Cobra Verde" und "Aguirre" beinhaltet, aber auch kleinere, große Arbeiten fürs Fernsehen, Dokumentationen übers Skifliegen oder Im-Todestrakt-Sitzen, dazu Hollywoodthriller und Arbeiten aus dem Frühwerk wie "Auch Zwerge haben klein angefangen". Zur Eröffnung wird Herzog persönlich in Wien erwartet, und man sollte das nach Möglichkeit nicht verpassen. Nur wenig bringt einem so viel über das Leben bei wie ein oder zwei Stunden mit Werner Herzog. Zur Vorbereitung: O-Ton Herzog.

Ich schaue auch nicht so genau auf mich selber im Spiegel, ich will das nicht. Ich weiß bis heute nicht, welche Farbe meine Augen haben. ("Revolver -Zeitschrift für Film", 1998)

Als Erstes bringe ich meinen Filmstudenten bei, wie man Sicherheitsschlösser knackt und wie man Dokumente fälscht. (ZDF, 2014)

Ich glaube, dass es sich bei der Psychoanalyse um einen der großen Irrtümer des 20. Jahrhunderts handelt. Es ist nicht richtig, dass wir zu tief in uns selber hineinschauen. Wir sind nicht dafür gebaut. ("Die Zeit", 2013)

Wenn Sie zu Fuß in einem Schneesturm unterwegs sind, dann haben Sie ein natürliches Recht auf Schutz. Wo immer ich eingestiegen bin, habe ich das Haus in absoluter Ordnung hinterlassen. Oft auch mit einem kurzen Dankzettel auf dem Küchentisch. Manchmal habe ich auch das halb ausgefüllte Kreuzworträtsel zu Ende ausgefüllt. (ebenda)

Abenteuer sind nicht mehr möglich. Sie gehören auch nicht in diese Welt. Ein Abenteuer ist etwas, was schafsdumm ist. ("Die Welt", 2016)

In der Sahara gibt es keinen Smalltalk. ("Esquire", 2007)

Der Sinn des Lebens gehört nicht in ein Magazin. Ein Magazin sollte seine Grenzen kennen. (ebenda)