Martin Schlaff und Michael Nikbakhsh

profil-Morgenpost: Aus der Redaktion

Guten Morgen!

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Martin Schlaff und Interviews – das ist eine eigene Geschichte. Der milliardenschwere 66-jährige Wiener Unternehmer kultiviert eine Öffentlichkeitsscheu, die er nur selten ablegt. Konsequenterweise hat er in seinem Leben kaum mehr als ein halbes Dutzend Interviews gegeben, die meisten in profil (fünf waren es seit 2002), die meisten von Michael Nikbakhsh geführt, der sich diesmal – für die aktuelle Titelgeschichte – einen vielversprechenden Arbeitstitel zurechtgelegt hatte: Martin Schlaff und die DDR. Blieb die Frage, wie offen der frühere „Osthändler“ 30 Jahre nach dem Mauerfall über seine Aktivitäten im Arbeiter- und Bauernstaat sprechen würde, denn er hatte sich vorher nie dazu geäußert. Vergangenen Montag empfing Schlaff Nikbakhsh und den profil-Fotografen Philipp Horak zu einem ausführlichen Gespräch in seinem Wiener Büro und plauderte zwanglos über seine Geschäfte mit dem SED-Regime, den Zusammenbruch der DDR und die Verfolgung durch deutsche Behörden, aber auch über seine Haltung zu Heinz- Christian Strache und Norbert Hofer. Was Nikbakhsh unter anderem auffiel: „Schlaff hat sich vom Krawattenzwang befreit. Und sein Büro sieht genau so aus wie bei meinem ersten Besuch vor 17 Jahren.“

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) gab vergangene Woche die Nominierungen für den heurigen Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis bekannt. Bereits jetzt steht der Preisträger für das Lebenswerk fest: Otmar Lahodynsky. Der langjährige profil-Redakteur und amtierende Präsident der Association of European Journalists (AEJ) sei „einer der renommiertesten Journalisten Österreichs, der durch seine Interviews zu weitreichenden Veränderungen in der politischen Landschaft mit beitrug“, so die Jury in ihrer Begründung. Wir gratulieren unserem Kollegen herzlich!

Ihre Redaktion

Sven   Gächter

Sven Gächter