Der optimierte Mensch

Seit der Geburt genetisch veränderter Kinder steht die Frage im Raum, ob sich bald Menschen nach Maß erschaffen lassen. Kann uns die Manipulation des Erbguts klüger, stärker und gesünder machen? Und welchen Preis müssten wir für die Optimierung der DNA zahlen? Sicher ist: Technische Hürden stehen kaum mehr im Weg.

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Der Tabubruch liegt ein Jahr zurück: Im Oktober 2018 kamen die ersten gentechnisch veränderten Menschen zur Welt. Als deren Geburt bekannt wurde, zeigten sich die Öffentlichkeit und die Forschergemeinde gleichermaßen schockiert. Der chinesische Biophysiker He Jiankui hatte ohne Wissen seiner Universität bei zwei Embryonen ein Gen namens CCR5 ausgeschaltet. Aus den Embryonen entwickelten sich Zwillingsmädchen, welche die Pseudonyme Nana und Lulu erhielten. CCR5 wird vom HI-Virus benötigt, um Zellen zu befallen. Menschen, deren CCR5 inaktiv ist, sind deshalb weitgehend immun gegen Aids. Der Forscher rechtfertigte sein Experiment, das rasch mit der Erschaffung von „Designer-Babys“ verglichen wurde, mit dem Wunsch des HIV-positiven Vaters, wonach dieser seine Kinder vor der Krankheit schützen wollte.

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