20 Jahre Sex and the City

Vor 20 Jahren strahlte HBO zum ersten Mal die Serie um die vier New Yorker Frauen aus. Seither hat sich viel getan - warum wir immer noch über Sex and the City sprechen.

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20 Jahre ist es her, dass Carrie samt pinkem Tutu zum ersten Mal durch unser Bild stöckelte. Seither wurden die Charaktere Carrie, Miranda, Samantha und Charlotte zum Kult, sowie zum geflügelten Wort ("Früher war ich eher so die Charlotte, aber seit meiner Trennung bin ich total die Samantha"). Nur drei Jahre später eröffnete sich die Welt der vier besten Freundinnen auch dem deutschsprachigen Raum. Für viele war die Serie damals eine Offenbarung: Zum ersten Mal ("Golden Girls" ausgenommen) ging es in einer Serie nur um Frauen, ihre Freundschaft, ihre Karrieren, ihre Bedürfnisse. Und dabei speziell um eines: Sex.

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Der feministische Wert der Serie ist heute jedoch umstritten und tatsächlich lassen sich manche Szenen mittlerweile nurmehr mit einem gewissen Fremdschäm-Faktor ansehen. Es wird deutlich, dass sich in den 20 Jahren seit Beginn der Serie glücklicherweise noch einmal einiges verändert hat. Unglaubwürdig wirken heute vor allem die privilegierten Lebensverhältnisse der - ausschließlich weißen - Frauen, die mit Kindermädchen und in Manolo-Blahnik-Schuhen durch ihre riesigen Apartments sausen. Auch die klischeehafte Stilisierung des "schwulen besten Freundes" zum Trendaccessoire hätte man sich sparen und sich stattdessen ernsthafter mit verschiedenen sexuellen Orientierungen auseinandersetzen können. Um diese Fehler wett zu machen, hat sich im Internet der Hashtag #WokeCharlotte entwickelt, unter dem problematische Zitate aus der Serie korrigiert werden. Die Schauspielerin hinter Charlotte, Kristin Davis, zeigte sich von der Idee begeistert.

Trotz allem kann man der Serie nicht absprechen, für ihre Zeit richtungsweisend gewesen zu sein, nicht nur was Mode betrifft. Selten zuvor gab es im Fernsehen so starke Frauencharaktere, die nach ihren eigenen Regeln lebten, für die ihre Karriere enorm wichtig und heiraten und Kinder bekommen nur eine Option von vielen war. Erstmals wurde in einer Serie so offen über verschiedenste weibliche sexuelle Erfahrungen gesprochen. Noch heute werden Serie wie "Girls" oder "Two Broke Girls" mit den Worten "ist ein bisschen so wie Sex and the City, aber" beschrieben. Die Show ist Popkultur-Erbe, auch zwanzig Jahre nach der ersten Folge.

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