Gutes Geld: „Nur Idioten zahlen Steuern“

Das war meine Woche.

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Ich habe diese Woche eine wichtige Lektion gelernt. Wie muss ich vorgehen, um Self- made-Milliardärin zu werden? Es ist tatsächlich so simpel, dass ich meine Erkenntnisse gerne mit Ihnen teile. Erstens: Man werde reich geboren. Zweitens: Man lasse sich von den Eltern 413 Millionen Dollar schenken. Drittens: Man gründe Scheinfirmen, um die Geschenke zu verschleiern. Viertens: Sobald man einer Pleite entgegenschrammt, lasse man sich vom Vater entschulden. Fünftens: Man hinterziehe Steuern, um das Vermögen nicht zu schmälern. Sechstens: Man hinterziehe Steuern, um das Vermögen nicht zu schmälern. Ach, ich hatte das schon erwähnt? Macht nichts. Je öfter man diesen Punkt wiederholt, desto mehr Aussicht auf Erfolg. Siebtens: Man erkläre einer geneigten Weltöffentlichkeit, dass man den amerikanischen Traum verkörpere und es quasi vom Tellerwäscher zum Milliardär gebracht habe. That’s it.

Thanks, Daddy

Das kommt Ihnen bekannt vor? Sie haben recht, mit dieser Strategie kann man sogar ins Weiße Haus einziehen. Mich – und viele andere – haben die akribischen Recherchen und Enthüllungen der „New York Times“ über den amerikanischen Präsidenten nicht überrascht. „Nur Idioten zahlen Steuern“, sagte Donald Trump vor geraumer Zeit. Angesichts seines von Selbstzweifel kaum beeinträchtigten Auftretens konnte man schon damals davon ausgehen, dass er sich selbst für keinen Idioten hält. Der US-Satiriker Stephen Colbert brachte es in seiner „Late Show“ wieder einmal auf den Punkt: „Lassen Sie mich das klarstellen. Trump war ein außerordentlich wohlhabendes Kleinkind. Und er ist es noch.“ Bleibt nur noch eines zu sagen: Thanks, Daddy

Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

ist Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast (@profil_Klima).