profil-Kolumnist Rainer Nikowitz

Rainer Nikowitz: Boulevard of Broken Dreams

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat gerade ein paar Probleme mit seiner Medienstrategie.

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Ludwig: Jetzt gengan de Gfrieser von der „Krone“ und von „Heute“ auf mi los! Häupl: Des wär an sich a Hinweis darauf, dass du irgendwas richtig gmacht hast. Aber des is ja in deinem Fall net so rasend wahrscheinlich. Ludwig: Na, dann hilf ma halt! Was macherst du jetzt an meiner Stell? Häupl: A Off-the-records-Hintergrundgespräch. Ludwig: Wie schauert des aus? Häupl: Zwa Verkehrte und a Bracholder. Ludwig: Da haut ma eana jahrzehntelang des Inseratengeld in den Rachen – und dann des. Häupl: Wieder amoi erweist si unser Medienstrategie als ausgesprochen tragfähig. Wir zahlen – und schreiben tan s’ für de andern. Ludwig: Wie soll i denn ohne de „Krone“ de Wahl gwinnen? Häupl: Des frag i mi a. Aber wurscht, ob mit oder ohne „Krone“. Ludwig: Sehr witzig! Du weißt genau, wie wichtig de wird. Wir san die letzte Bastion! Häupl: Grad deswegen bin i ja so euphorisch, dass oben auf dera Bastion du stehst. Ludwig: I könnt … a klanes Katzerl aus der Alten Donau retten. Und a total zufälliger Zeuge schickt der „Krone“ des Exklusivfoto, wie i einehecht. An so was können de net vorbei. Häupl: Wennst dabei nackert wärst, steigen de Chancen no mehr. Ludwig: Oder was hat de „Krone“ no gern … I könnt de Wiener Grenzen strenger kontrollieren lassen. Häupl: Is eh z’wenig Stau in der Früh. Ludwig: A paar Asylanten nach Klosterneuburg abschieben. Häupl: Am besten persönlich. Im Fiaker. Ludwig: I könnt eana natürlich a no mehr Geld hinten eineschieben. Häupl: Mir ham praktisch scho gwunna.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort