Rainer Nikowitz: Ceta und Mordio

Wallonien hat bei CETA am Ende auch nicht gehalten, was es versprochen hatte. Also wird der Weltuntergang jetzt wohl leider nicht mehr lange auf sich warten lassen.

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Glawischnig: Was mach ma jetzt? Kern: Tja. Die Gschicht is wohl gelaufen. Glawischnig: Vielleicht fallt ja den Blauen no was ein. Kern: Normalerweise samma eher froh, wenn denen nix einfallt. Glawischnig: Oder unseren fortschrittlichen Widerstandsgenossen bei der "Krone“? Kern: Ruf halt an und frag. Aber anonym - sonst legen’s glei auf. Glawischnig: Irgendwas müss ma doch no tun können! Wir Grünen belegen jetzt einmal jedenfalls wallonische Produkte mit einem Boykott. Kern: Aha. Was waraten des für welche? Glawischnig: Kohle und Stahl. Kern: Wahnsinn. Ihr geht’s wirklich wieder einmal dorthin, wo’s weh tut. Glawischnig: Eure Sektion 8 macht a mit. Kern: Und wie werden die ihre Laptops betreiben, so ganz ohne Kohle? Glawischnig: Dein Zynismus is völlig unangebracht! Du hättst es in der Hand ghabt, die Katastrophe zu verhindern! Kern: Ich hab getan, was ich konnte. Und es ist ja jetzt eh alles viel besser mit den Zusätzen. Glawischnig: Gar nix is besser! Freihandel! Kapitalismus! Und überhaupt: Wirtschaft! Bei solchen schiachen Wörtern muss ja jedem Grünen des G’impfte aufgehen! Eins sag i dir: Des is keine vertrauensbildende Maßnahme für eine zukünftige Koalition. Kern: Zwischen wem? Glawischnig: Na, uns! Kern: Öh … und wen nehmen wir da no dazu? Glawischnig: Nur jemanden, der sich überzeugend vom Freihandel distanziert! Aber natürlich auch bedingungslos für offene Grenzen is. Kern: I glaub, wir ham Zukunft.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort