Rainer Nikowitz: Rotz und Hasser

FPÖ-Godfather Herbert Kickl möchte, dass sein Wiener Spitzenkandidat Dominik Nepp auch endlich einmal auf der Straße erkannt wird. Also ...

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Nepp: I soll sagen, Corona is a Asylantenvirus? Echt jetzt? Kickl: Glaub ma: Dos geht bei de Leit obe wia Desinfektionsmittel!

Nepp: Aber des stimmt ja gar net! Kickl: Und du sagst dazu, dass de Gfraster offensichtlich beim Testen bevorzugt werden, während die armen autochthonen Wiener ungetestet und einsam daham sterben miassn.

Nepp: Aber es san ja gar net so viele Fälle. Und natürlich müssen s'dann in dem Heim alle testen. Sonst rennen de ja herum und stecken no mehr Leut an. Kickl: Noch viel lernen du musst, kleiner Vizebürgermeister. Wenn du dos jetzt nit sagst, dann sagt's der Strache. Und dos kömma gar nit brauchen.

Nepp: A wenn's a Bledsinn is? Kickl: Womit hab i denn bitte den Strache auf 26 Prozent bracht, ha?

Nepp: I glaub net, dass unsere Wähler so deppert san. Kickl: Wenn's dos nit waraten, dann hättst du in de Umfragen nit zehn Prozent, sondern zwa.

Du meinst also, i brauch an Wiedererkennungswert?

Nepp: Des is gemein! I kann ja a nix dafür, dass Ibiza passiert is. I war nie ana für die erschte Reihe. Kickl: Dos waaß i jetzt a-oba es is z'spät, dos zu ändern. Also müss ma dafür sorgen, dass dir de Leit nit beim Wahlwerben de Tür auf die Nasen hauen, weil sie glauben, du bist a Zeuge Jehovas.

Nepp: Du meinst also, i brauch an Wiedererkennungswert? Kickl: Ganz genau.

Nepp: Und zwar als rassistischer Vollhonk? Kickl: Wir san de FPÖ. Also als was denn sunst?

Nepp: Na guat. I waaß no an: Asylanten san Virenschleudern! Olle verseucht! Kickl: Der Strache kann si warm anziehen!

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort