Rainer Nikowitz: Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?

Die SPÖ war beim Parteitag in Wels intensiv auf der Suche nach etwas, das sie verloren hat: sich selbst.

Drucken

Schriftgröße

Rendi-Wagner: … und darum, Freunde, müssen wir jetzt endlich die Frage beantworten: Was woll ma eigentlich? Ludwig: Für mi persönlich is des klar: Ich will so bleiben, wie ich bin. Drozda: Wart amoi … War des net a Werbespruch? Aber für was schnell? Ludwig: Ja! Für Light-Produkte. Guat, oder? Rendi-Wagner: Light-Produkte. Aha.

Ludwig: Genau so will i nämlich sein: a Sozialdemokrat light. Drozda: Also quasi ana, dem ma’s net anmerkt? Na bravo. Ludwig: Na ja, wie soll i sagen: Andere verwenden zu dem Zweck halt a fette Uhr. Drozda: Pfah is des tief! Ka Wunder bei wem, der bei de Blauen kane Berührungsängste hat. Doskozil: Was gehst jetzt auf mi los? Mir is dei Uhr wurscht.

Rendi-Wagner: Das Nein zur FPÖ bleibt unter mir selbstverständlich aufrecht. Und net nur des: Es wird auch in den Bundesländern gelten. Ludwig: Du willst mir derzählen, mit wem i a Koalition machen derf? Des schau i mir oba an, erste Reihe fußfrei. Rendi-Wagner: Wer weiß, ob du bei der Wahl überhaupt Erster wirst, als Sozi light. Ludwig: I hab wenigstens a realistische Chance. Des kennan net alle in diesem Raum von sich behaupten. Doskozil: Jetzt gehst du a no auf mi los?

Rendi-Wagner: I schätz amoi, er meint mi. So viel zum Rückhalt, den die neue Vorsitzende genießt. Drozda: Light is a Bledsinn. Wir brauchen ganz im Gegenteil a Re-Ideologisierung! Ludwig: Genau. Und wir nennen’s die „Patek-Philippe-Offensive“! Rendi-Wagner: Kann ma eigentlich zrucktreten, bevor ma gwählt is?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort