FARBE UND ORIENTIERUNG: Bildschirmhintergründe und Leitsysteme wirken unterschiedlich auf die Leistungsfähigkeit von Frauen und Männern ein.

Technik: Frauen vor!

Frauen sollen vermehrt in technische Berufe geführt werden.

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Während sich die meisten Ausbildungs-und Förderprogramme der vergangenen 30 Jahre darauf konzentrierten, aus Frauen die besseren Männer mit schlechterer Bezahlung zu machen, gilt auf einmal "gendergerechte Gestaltung" als der neue Sesam-öffne-dich in der Arbeitswelt. Ob das am allgemeinen Fachkräftemangel oder an der Zunahme der Teilzeitjobs bei Männern (also einer Angleichung der Einkommensverhältnisse) liegt -man weiß es nicht. Jedenfalls fällt auf, dass die Schienen, auf denen Frauen vermehrt in technische Berufe geführt werden sollen, neuerdings Stärkung erfahren. Im Juli forderte AK-Präsident Rudolf Kaske den Ausbau des AMS-Programms "Frauen in die Technik" und eine gleichmäßigere Verteilung der Fördergelder für junge Frauen und Männer in unterschiedlichen Lehrberufen.

Unabhängig davon wurden vom Carl Ritter von Ghega Institut an der Fachhochschule St. Pölten die geschlechtsspezifischen Ansprüche an Arbeitsplätzen untersucht: Das kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekt GenSiSys nahm vor allem Unternehmen unter die Lupe, die eine Überzahl von Männern beschäftigen (zum Beispiel Bahn, Straße, Flughäfen). Die Studien ergaben, dass es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Orientierung und Wegfindungsstrategien, aber auch bei Farbcodierungen auf Bildschirmen oder in der Raumgestaltung gibt. Nachdem diese nicht gleichermaßen wahrgenommen werden, könnte es zu Leistungsdifferenzen kommen. Da liegt also der Hund begraben!