Trommelwirbel im Bienenstock

"Eine durch Trommeln animierte Biene macht ihren Job schneller, so als hätte sie Kaffee getrunken".

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Es klingt wie leise prasselnder Regen, manchmal ist es nur als schwaches Vibrieren spürbar: das Trommeln der Bienen. Es entsteht, wenn die Insekten ihr Hinterteil erzittern lassen und auf den Rücken von Artgenossen klettern, um die Vibration weiterzugeben. In Wellen kann sich das Klopfen auf den ganzen Stock ausbreiten. Bisher dachte man, es solle zum Ausschwärmen animieren, doch das Signal ist komplexer als gedacht. Forscher der Universität Nottingham statteten drei Honigbienenstöcke in Großbritannien und Frankreich mit Sensoren aus und waren überrascht: Die Bienen trommeln bevorzugt in der Nacht - zwischen elf Uhr abends und vier Uhr Früh vibrierte der ganze Stock. Ein Grund könnte sein, dass die Brutpflege auch in der Nacht erledigt werden muss. "Eine durch Trommeln animierte Biene macht ihren Job schneller, so als hätte sie Kaffee getrunken", sagt Studienleiter Martin Bencsik. Tagsüber schwillt das Klopfen an, bevor die Bienen ausschwärmen und nachdem sie heimgekommen sind. Die Signale könnten demnach nicht nur anstacheln, sondern auch Informationen über den Arbeitsablauf enthalten.

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