Eines der gläsernen Modelle, die im Naturhistorischen Museum zu sehen sein werden

Wunderwelt aus Glas

Es sind bizarre und zugleich fragil wirkende Gebilde, die ab kommender Woche im Wiener Naturhistorischen Museum zu besichtigen sind.

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Die abgebildeten Figuren sind allesamt Nachbildungen wirbelloser Meerestiere. Sie wurden mit beachtlicher Handwerkskunst aus Glas gefertigt, und zwar bereits im 19. Jahrhundert. Konservieren ließen sich Geschöpfe ohne Skelett damals schlecht, gleichzeitig wuchs das Interesse an naturwissenschaftlicher Forschung, weshalb die böhmischen Glasbläser Leopold und Rudolf Blaschka Quallen, Kalmare und Meeresschnecken originalgetreu aus Glas herstellten. Die Vorlagen - lebendige Meerestiere - bezogen die Künstler aus Triest. 145 dieser Objekte sind heute im Besitz der Universität Wien, eine Vielzahl anderer Modelle - vor allem solche von Pflanzen - produzierten die Glasbläser gegen Ende des 19. Jahrhunderts für die Universität Harvard. Die in der Wiener Zoologischen Sammlung der Fakultät für Lebenswissenschaften verwahrten gläsernen Meerestiere dienten einst der universitären Lehre und waren bisher für die Öffentlichkeit unzugänglich. Am Montag nächster Woche wird die Schau im Naturhistorischen Museum eröffnet, anschließend können die in Vitrinen ausgestellten Objekte besichtigt werden.