Der wohl älteste Baum Europas

Zeitzeugen

Zuletzt vermeldeten Forscher mehrere verblüffende Altersrekorde. Eine Auswahl.

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1075 Jahre

beträgt das Alter einer Kiefer, die ein Team aus schwedischen, deutschen und amerikanischen Forschern im nordgriechischen Pindos-Gebirge entdeckte (Foto). Es handelt sich bei dieser Panzerkiefer um den wohl ältesten Baum Europas: Er spross im Jahr 941 auf felsigem Untergrund in gut 2000 Metern Höhe - zu einer Zeit, als das Byzantinische Reich noch in voller Blüte stand. Die Altersbestimmung gelang, indem die Experten einen fünf Millimeter starken und einen Meter langen Bohrkern aus dem Stamm entnahmen. Anhand des Bohrkerns konnte anschließend die Zahl der Jahresringe bestimmt werden, berichtete vorige Woche der Geograf Oliver Konter von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Dass ein Gewächs in einer derart unwirtlichen Umgebung so lange überleben konnte, sei "außergewöhnlich", befanden die Forscher, die den Baum "Adonis" tauften.

440 Millionen Jahre

zählt das älteste bekannte Exemplar eines fossilen Pilzes, das britische Forscher im Frühjahr dieses Jahres beschrieben. Es handle sich zugleich um das älteste erhaltene Fossil eines an Land lebenden Organismus überhaupt, so die Wissenschafter - und gleichsam um einen wichtigen Zeugen aus jener Epoche der Erdgeschichte, in der sich das Leben aus den Ozeanen an Land bewegte.

400 Jahre

kann die Lebensspanne eines Grönlandhais betragen. Das dürfte, wie dänische Forscher Mitte August vermeldeten, Rekord unter allen Wirbeltieren sein. Zur Ermittlung dieses Werts nutzten die Wissenschafter Isotopenanalysen des sogenannten Linsenkerns in den Augen von 28 Grönlandhaien. Spezielle Isotope lassen Rückschlüsse auf das Alter zu.