Andreas Schieder (SPÖ)

EU-Abgeordneter Andreas Schieder (SPÖ) fordert EU-Truppen für Syrien

Auch Einsatz österreichischer Soldaten in der Krisenregion vorstellbar: „Europa müsste im militärischen Bereich präsenter sein.“

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In einem Interview in der aktuellen profil-Ausgabe fordert EU-Parlamentarier Andreas Schieder (SPÖ) den Einsatz von EU-Friedenstruppen in der kurdischen Autonomieregion im Norden Syriens. Dort sind mehr als 300.000 Menschen auf der Flucht, nachdem die türkische Armee im Oktober eine umstrittene Offensive begonnen hat.

"Einsatz von Friedenstruppen immens wichtig"

„Der türkische Einmarsch im Norden Syriens war ein gezielter Versuch, das Selbstverwaltungsprojekt in der Kurdenregion zu zerstören“, so Schieder gegenüber profil: „Der Einsatz von Friedenstruppen wäre immens wichtig. Europa müsste im militärischen Bereich wesentlich präsenter sein.“ Bedingung wäre allerdings ein Mandat der Vereinten Nationen. Dass unter diesem Umständen auch österreichische Soldaten nach Nordsyrien entsandt werden, hält Schieder für „durchaus vorstellbar“.

Zudem ortet der EU-Parlamentarier „Erpressungsversuche“ des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Dieser hatte gedroht, den EU-Flüchtlingsdeal platzen zu lassen, sollte Europa nicht dabei helfen, syrische – und meist arabischstämmige – Flüchtlinge aus der Türkei in die kurdischen Autonomiegebiet umzusiedeln. „Das dürfen wir nicht zulassen“, so Schieder gegenüber profil: „Durch die Ereignisse der vergangenen Monate ist eine EU-Mitgliedschaft der Türkei in den Bereich des Unmöglichen gerutscht.“