Verabschiedung des Mali-Kontingents des Bundesheeres am Mittwoch, 8. Mai, in Wien.

Bundesheer: Österreichs riskanter Einsatz in Mali

Das österreichische Bundesheer trainiert die Armee des westafrikanischen Landes Mali, das seit Jahren im Chaos versinkt.

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21 Soldaten und eine Soldatin wurden am vergangenen Mittwoch im Hof der Wiener Rossauer Kaserne für ihre nächste Mission verabschiedet: Sie sollen Mali dabei helfen, eine neue Armee auszubilden. Das 18-Millionen-Einwohner-Land steckt in einer Krise, die sich immer weiter auswächst. Sie begann im Jahr 2013 mit einem Aufstand der nomadischen Tuareg, die im Norden einen eigenen Staat errichten wollten. Kurz darauf putschte das Militär im Süden gegen den Präsidenten. Im allgemeinen Chaos machten sich islamistische Terrorgruppen breit; allein in Zentral-Mali sollen es gegenwärtig zwischen zehn und 15 sein. Dazu bildeten einzelne Ethnien eigene Milizen zur Selbstverteidigung.

Die internationale Staatengemeinschaft versucht seit Jahren, mit diversen Missionen das Land zu stabilisieren: Die UN haben für die Mission Minusma rund 15.000 Männer und Frauen entsandt. Unter den UN-Missionen ist jene in Mali eine der tödlichsten: 195 UN-Soldaten sind dort in den vergangenen sechs Jahren gestorben.

Operation Barkhane

Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich setzt in der Operation Barkhane derzeit 4500 Soldaten ein, um Terroristen und kriminelle Gruppen in Mali, dem angrenzenden Mauretanien, Niger, Burkina Faso und dem Tschad zu bekämpfen. Die Staaten, die sich lose zur Organisation G5 Sahel zusammengeschlossen haben, liegen im Süden der Sahara, durch die alte Schmuggler- und Handelsrouten in die nordafrikanischen Staaten und damit ans Mittelmeer führen.

Die österreichischen Soldaten nehmen an einer 550 Männer und Frauen starken EU-Trainingsmission für die Armee Malis teil und sind in der Hauptstadt Bamako stationiert. Dort gilt die Sicherheitslage als verhältnismäßig stabil.