Zur Jahreswende endet Generalsekretär Ban Ki-moons Amtszeit.

Eine Frau als UN-Chefin?

Die UN suchen einen Nachfolger. Unter ihren Mitgliedern fordern einige, zum ersten Mal eine Frau an die Spitze zu stellen.

Drucken

Schriftgröße

Die UN haben eine Stelle zu vergeben: Zur Jahreswende endet Generalsekretär Ban Ki-moons Amtszeit. Vergangenen Donnerstag begann das Rennen um seine Nachfolge, um die sich zwölf Kandidaten beworben haben (sechs davon sind Männer, sechs sind Frauen). Eine Generalsekretärin wäre dabei ein Novum in der UN-Geschichte, denn noch nie stand eine Frau ganz oben. Wie übrigens auch in allen anderen großen internationalen Organisationen, die zwar immer wieder Genderprogramme austüfteln und Gleichberechtigung in ihre Agenda aufnehmen, sich aber bislang noch nie von einer Frau leiten ließen - von OECD oder OSZE über WTO bis zur Weltbank.

Wenige weibliche Ausnahmen an Staatsspitze

Die einzige Ausnahme: der Internationale Währungsfonds mit seiner Chefin, der Französin Christine Lagarde. Wer nach weiblicher Macht auf der Weltbühne sucht, muss auf die Nationalstaaten zurückgreifen. Doch auch dort lässt sie sich an einer Hand abzählen: Erst vier Mal seit dem Zweiten Weltkrieg wurde ein Land der sieben einflussreichsten Industrienationen (G7) von einer Frau regiert - und zwar von Maggie Thatcher, Theresa May (beide Großbritannien), Angela Merkel (Deutschland) und Kim Campbell (Kanada). Russland und China blieben bislang auch ohne Führerin, Indien und Brasilien hatten eine Frau an der Spitze (zwei Amtszeiten von Indira Ghandi und eine von Dilma Rousseff)