"Irma" ist einer der stärksten jemals gemessenen Stürme im Atlantik.

Hurrikan "Irma": Florida wappnet sich vor Eintreffen

Hurrikan "Irma" nimmt Kurs auf Florida und droht Zerstörungen historischen Ausmaßes anzurichten. Der Hurrikan hat in der Karibik schwere Verwüstungen angerichtet und mindestens siebzehn Menschen in den Tod gerissen.

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"Die Frage ist nicht mehr, ob Florida getroffen wird, sondern wie hart", hieß es am Freitag vom US-Katastrophenschutz. Gouverneur Rick Scott bereitete unterdessen die Bevölkerung auf Evakuierungsmaßnahmen vor.

"Irma" dürfte am späten Samstag oder Sonntag Florida erreichen. Es ist einer der stärksten jemals gemessenen Stürme im Atlantik. Dass er von Kategorie 5 auf 4 heruntergestuft wurde, macht ihn kein bisschen weniger gefährlich. Die gesamte Bevölkerung von Florida solle darauf vorbereitet sein, "bald" ihre Wohngebiete zu verlassen, erklärte Gouverneur Scott am Freitag. Bisher betreffen die Anordnungen der regionalen Behörden in Florida für die obligatorische Evakuierung nicht den gesamten Bundesstaat, sondern nur diverse Küstenregionen. In der Nacht auf Freitag starben durch den Hurrikan in der Karibik mindestens 17 Menschen.

"Irma" verwandelte karibische Inseln in Trümmerwüsten

Hurrikan "Irma" ist mit zerstörerischer Wucht über die Inseln der Karibik hinweggefegt und hat mehrere Menschen in den Tod gerissen. Auf den Inseln Saint-Martin, Saint Barthelemy und Barbuda bot sich am Donnerstag ein apokalyptisches Bild: Der Großteil der Häuser war zerstört, die Versorgung mit Strom, Trinkwasser und Benzin brach zusammen, Rettungsdienste waren vielerorts nicht mehr einsetzbar.

Die Schäden auf den Inseln Barbuda, Anguilla und Saint Martin wurden als katastrophal beschrieben. Einige Gegenden gelten als unbewohnbar. Häuser wurden zerstört, die Infrastruktur schwerbeschädigt, Straßen überflutet. Österreicher kamen nicht zu Schaden.

Inseln Barbuda und Saint-Martin seien zu 95 Prozent zerstört

Die Insel Saint-Martin sei zu "zu 95 Prozent zerstört", sagte der Präsident des französischen Teils der zwischen Frankreich und den Niederlanden aufgeteilten Insel, Daniel Gibbs. Frankreichs Premierminister Edouard Philippe sagte, 60 Prozent der Häuser dort seien unbewohnbar.

Die Insel Barbuda sei zu 95 Prozent zerstört und "kaum mehr bewohnbar", sagte der Premierminister des Zwei-Insel-Staats Antigua und Barbuda, Gaston Browne. Er bezeichnete die Insel als "Trümmerhaufen".

Reisende wurden zu besonderer Vorsicht aufgerufen. "Es ist, als wäre jemand mit einem Rasenmäher vom Himmel über die Insel gegangen", sagte eine Augenzeugin auf dem niederländischen Inselteil Sint Maarten dem Rundfunk NOS. "Irma" verursachte nach Berechnungen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in der Karibik Schäden von rund zehn Milliarden Dollar. "Gemessen an der Schadenssumme war dies der schlimmste Sturm in der Karibik aller Zeiten", sagte James Daniell vom "Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology" (CEDIM) am Freitag in Karlsruhe. Besonders schwer getroffen seien die Überseegebiete Großbritanniens, Frankreichs und der Niederlande.

Auf der von "Irma" heimgesuchten niederländisch Karibikinsel Sint Maarten wurde von ersten Plünderungen berichtet. Die Lage sei ernst und unübersichtlich, sagte der niederländische Premierminister Mark Rutte am Freitag. Es gebe Berichte, dass Bürger auch bewaffnet auf der Straße seien. Die niederländische Marine nannte die Situation auf Facebook "besorgniserregend". "Marinesoldaten und Militärpolizei unterstützen zur Zeit die lokalen Behörden beim Bewahren der öffentlichen Ordnung."