Bruno Mars räumt bei den Grammys ab

Der R'n'B-Sänger Bruno Mars hat bei der Verleihung der Grammy Awards sechs der begehrtesten Musikpreise der Welt gewonnen, unter anderem den Hauptpreis für das beste Album des Jahres.

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Der R&B- Sänger Bruno Mars hat mit seinem Team bei der Grammyverleihung ordentlich abgeräumt und ist gleich mit sechs der begehrten Trophäen ausgezeichnet worden. Mars gewann mit dem Titel "24K Magic" und dem gleichnamigen Album unter anderem Preise für das beste Album, die beste Aufnahme und das beste Lied des Jahres.

Der siebenfach nominierte Rapper Kendrick Lamar nahm bei der Gala am Sonntag im New Yorker Madison Square Garden fünf Grammys mit nach Hause. Ein Grammy ging auch an einen Österreicher. Der Vorarlberger Manfred Honeck erhielt mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra einen der begehrten Preise in der Kategorie "Beste Orchesterperformance". Ausgezeichnet wurde der Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra für die 5. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch sowie das Adagio von Samuel Barber.

Eine der begehrten Auszeichnungen ging auch an die deutschen Elektro-Veteranen Kraftwerk, die in der Sparte Dance-/Electronic-Album einen Grammy für "3-D The Catalogue" erhielten. Die junge Sängerin und Songwriterin Alessia Cara ist mit dem Grammy für den besten Nachwuchsstar ausgezeichnet worden.

Der achtfach nominierte Rapper Jay-Z, der als einer der Favoriten gegolten hatte, ging leer aus. Mars stach neben Jay-Z unter anderem Childish Gambino mit dessen Titel "Redbone" und den Megahit "Despacito" von Luis Fonsi & Daddy Yankee mit Justin Bieber aus. Kendrick Lamar gewann in den weniger beachteten Kategorien das beste Rap-Album und den besten Rap-Titel. Mit den großen Gewinnen von Mars in den Hauptkategorien stand die Show dieses Jahr weniger im Zeichen des Hip-Hop als erwartet.

Clinton las aus "Fire and Fury"

Die dreineinhalbstündige, von James Corden moderierte Gala war gefüllt mit hochkarätigen Auftritten: Neben Mars, Lamar und Childish Gambino kamen unter anderem Elton John, Pink und Rihanna auf die Bühne. Die Demokratin Hillary Clinton hatte neben Rapperin Cardi B, John Legend, Cher und Snoop Dogg einen Sketch-Auftritt, in dem sie aus dem Enthüllungsbuch "Fire and Fury" ("Feuer und Zorn") über den Wahlkampf und die Amtszeit von US-Präsident Donald Trump vorlas.

Die sonst in Los Angeles heimische Verleihung fand dieses Jahr erstmals seit 2003 in New York statt. Mehrere Musiker trugen zur Gala eine weiße Rose am Revers oder in der Hand als Zeichen der Solidarität mit der #TimesUp-Bewegung. Darunter waren Rapper Kendrick Lamar, Lady Gaga, Miley Cirus, Khalid, Sam Smith, Janelle Monae sowie Alessia Cara, die bei der Gala am Sonntag als beste neue Künstlerin des Jahres geehrt wurde.

Die weiße Rose galt bei der Verleihung in New York als Pendant zur schwarzen Kleidung, in der Prominente bei der Golden Globe-Gala Anfang Jänner erschienen waren. Die Grammy-Aktion hatte mit einem Aufruf der Gruppe "Voices in Entertainment" von 14 Frauen begonnen, die in führenden Positionen in der Musik- und Unterhaltungsindustrie in den USA arbeiten. Die weiße Rose stehe historisch für "Hoffnung, Frieden, Sympathie und Widerstand", schreiben die Gründerinnen.

Die US-Musikerin und Schauspielerin Janelle Monae forderte bei der Gala ein Ende der männlichen Vorherrschaft in den Musikindustrie. "Die Zeit der ungleichen Bezahlung, der Diskriminierung und Belästigung jeder Art und des Missbrauchs von Macht ist um", sagte Monae auf der Bühne des Madison Square Garden. "Es passiert nicht nur in Hollywood, es passiert nicht nur in Washington. Es passiert auch genau hier in unserer Branche", sagte sie in Richtung "derjenigen, die es wagen, uns zum Schweigen zu bringen".