Neue Alben: Neil Young und Caves

profil unerhört. Die wichtigsten CDs der Woche

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Von Philip Dulle und Stephan Wabl

Neil Young: Storytone (Reprise)

„Who’s gonna stand up and save the Earth?“, fragt Altmeister Neil Young in seiner neuen Öko-Hymne, nur um einen Song weiter seinen spritfressenden Oldtimer-Fetisch in ein ebenso erdiges Statement zu packen: „I want to drive my Car“. Dass die Sache bei der 69.-jährigen Rocklegende immer schon ein wenig kompliziert, aber auch einen Tick interessanter war, beweist auch das neue, 35. Studioalbum „Storytone“ eindrucksvoll. Die zehn neuen Songs, allesamt mit Orchester aufgenommen, changieren zwischen persönlichen Liebes- und Leidensgeschichten (Young ließ sich dieses Jahr von seiner Frau Pegi Young scheiden) und den sympathischen Alttagsgeschichten eines Althippies, der nicht nur die rührigsten Liebeslieder schreiben kann („I’m glad I found you“), sondern auch gut und gern auf die soundtrackartige Opulenz eines Orchesters verzichten kann. In einer Sonderedition des neuen Albums – und die sollte man sich unbedingt gönnen – gibt es die einzelnen Songs auch in puristischen Solointerpretationen. Gitarre, Mundharmonika, Klavier und die kindliche Stimme von Onkel Neil. Mehr braucht es nicht. (6.8/10) Ph. D.

Caves: Leaving (Yo Yo Records)

Caves, Bristol, England. Ausgangspunkt: Das Duo hat die euphorischsten Wooooahs im Punk-Geschäft. Erster Höhepunkt: Das 2013 veröffentlichte Album "Betterment" wird sich auf jeder Liste über die besten britischen Punk-Alben des 21. Jahrhunderts wiederfinden. Zweiter Höhepunkt: Wer Caves im Oktober auf seiner Europa-Tour verpasst hat, wird den kommenden Winter unglücklicher verbringen. Etwaiger Trost und nächster Höhepunkt: Das neue Album "Leaving" verbindet die euphorischen Wooooahs über große Strecken mit der In-Your-Face-Energie von "Betterment" und der Dynamik der Bühne. Endpunkt: Nicht in Sicht! So ein Höhlenleben kann ganz schön schön sein. (7.8/10) S. W.

Leaving by Caves

profil-Wertung:
Von "0" (absolute Niederlage) bis "10" (Klassiker)

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Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.