Schnurrstracks

Die Killer-Katzen sind unterwegs!

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Was anekdotische Wahrnehmungen schon länger nahelegten, haben Peter Marra und Chris Santella in ihrer soeben bei Princeton University Press erschienenen Kampfschrift "Cat Wars“ mit dramatischen Fakten untermauert: Katzen sind nicht nur einigermaßen egoistisch und prinzipiell undankbar, sondern auch wahnsinnig gefährlich. Felis catus, die gemeine Hauskatze, hat demnach allein in den USA vier Milliarden Singvögel, 22 Milliarden Kleinsäugetiere sowie 822 Millionen Reptilien auf dem Gewissen - pro Jahr.

Damit sei die Lebensgefahr, die von Katzen ausgehe, größer als jene von Automobilen, Windrädern und Pestiziden zusammen. Weltweit hätten Katzen an der Ausrottung von bis zu 200 Arten mitgewirkt, darunter 123 Vogel-, 25 Reptilien- und 27 Säugetier-Populationen. Wie groß das Problem in Österreich ist, bleibt noch zu erforschen; mangels Meldepflicht kann über die genaue Anzahl der hier lebenden Kuschelkiller nur gemutmaßt werden. Qualifizierte Schätzungen belaufen sich auf rund 1,5 bis 1,6 Millionen Exemplare (also rund 0,2 pro Einwohner), wohnhaft in etwa 800.000 Haushalten. Bis zur endgültigen Klärung der lokalen Bedrohungslage empfehlen Experten, Ruhe zu bewahren und für den Ernstfall ein Wollknäuel bereitzuhalten.

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur, ist seit 2020 Textchef dieses Magazins und zählt zum Kernteam von faktiv.