„Christl Stürmer war nicht größtes Talent“

„Christina Stürmer war nicht das größte Talent“

Markus Spiegel, „Starma- nia“-Juror, im Interview

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profil: In „Starmania“ geben Sie den oberlehrerhaften Musikproduzenten, der von oben herab seine Weisheit unters Volk bringt. Ist Ihnen diese Rolle sympathisch?
Spiegel: Es ist eine Kunstfigur, aber doch mit sehr hohen Eigenanteilen. Natürlich habe ich meinen Marcel Reich-Ranicki brav gelernt.
profil: Stimmt es, dass Mischa Zickler, der Entwickler von „Starmania“, als Mastermind Ihrer Texte fungiert?
Spiegel: Er liefert mir Vorschläge, die ich modifiziere und ausformuliere. Eine gewisse Vorlage ist vorhanden, weil meine Rolle ja der Sendungsdramaturgie entsprechen muss.
profil: Gehören Arabella Kiesbauers Anzüglichkeiten auch zum Konzept?
Spiegel: Ich kann auf jedes sexistische Element in dieser Sendung gut verzichten. Das passt im Spätabendprogramm, aber nicht für diese Show. Das hat Arabella aber inzwischen erkannt.
profil: Bei den Kandidaten könnte man den Eindruck bekommen, es gehe vor allem um die Wahl zur Schwiegertochter und zum Schwiegersohn des Jahres. Fielen die Individualisten durch?
Spiegel: Ich kann ja nur casten, was da ist. Die Mädchen waren zu einem großen Teil stinkfad, zum anderen Teil mit einer maßlosen Selbstüberschätzung gestraft. Ich werde nie verstehen, wie gepiercte Speckfalten mit bauchfreien Tops zur Modeerscheinung werden konnten.
profil: Gerade Üppigkeit garantiert oft Stimmvolumen.
Spiegel: Mir ist die Physis völlig egal, wenn die Stimme interessant ist. Etta James oder Gloria Gaynour entsprachen auch nicht unbedingt dem gängigen Ideal weiblicher Erotik. Nur leider hat beim Casting die Üppigkeit der Person nicht immer mit der Prägnanz der Stimme kongruiert. Folglich habe ich die meisten wieder nach Hause geschickt. Was wir haben, ist ein 16-jähriges Mädchen, von der ich glaube, dass sie ein Stimmwunder ist. Andererseits haben wir etliche interessante Jungs.
profil: Der frühere „Starmania“-Juror Bogdan Roscic meinte im profil-Interview einmal, Typen wie Eminem würden sich niemals bei Shows wie „Starmania“ bewerben.
Spiegel: Da ist etwas dran, und es ist gut so. Solche Typen müssen ihren Weg anderswo machen. Der Reiz von „Starmania“ liegt ja darin, dass da jemand aus seinem grauen, verwitterten Gemeindebau herauskommt – oder aus seinem Job als Buchhändlerin in Linz, wo die Maximalperspektive in der Regel darin besteht, einmal Filialleiterin zu werden.
profil: Damit spielen Sie auf Christina Stürmer an. Hatten Sie im Vorfeld geahnt, dass sie eine so fulminante Karriere machen würde?
Spiegel: Nein. Ich habe sie damals eigentlich nur genommen, weil sie sehr androgyn ausgesehen hat und von allen Kandidatinnen die raueste und tiefste Stimme hatte. Damit hob sie sich zumindest von der Masse ab. Aber: Christina Stürmer war nicht das größte Talent. Eigentlich hatten alle Experten, inklusive mir, damals Vera Böhnisch favorisiert, die über eine viel größere Begabung verfügt. Aber Christina Stürmer hat offenbar den Nerv des Markts getroffen.
profil: Könnte das auch daran liegen, dass sie für das „Starmania“-verrückte Teenagermädchen keine Rivalin darstellt?
Spiegel: Durchaus. Christina Stürmer ist ein Kumpeltyp. Die Identifikationsfläche ist sehr groß.
profil: In den Castingshows werden Ehrgeiz, Professionalität und Fleiß stets zu Zentraltugenden eines Popstars stilisiert. Zu Recht?
Spiegel: Ehrgeiz ist in Österreich leider eine unterrepräsentierte Eigenschaft. Der österreichische Kunstschaffende, und das betrifft nicht nur den Showbereich, stellt sich gut ins Eck, ist blendend frustriert, weil er nicht entdeckt wird, und endet im schlimmsten Fall in einer Psychose, verbunden mit Alkoholismus. Zum Entdecktwerden gehört auch Eigeninitiative, sprich: Ehrgeiz. Gib ihnen zwei Prozent von dem, was Alfons Haider zu viel hat.
profil: Es gibt ja auch diese typischen Wiener Biotope von Künstlern ohne jedes sichtbares Œuvre.
Spiegel: So ist es. Wenn da nicht hie und da ein Manager kommt und die Leute bei der Hand nimmt, würden sie immer noch im Beisl sitzen und herumstänkern. Frau Stürmer hatte zweifellos Glück, aber sie hat sich auch dem Ehrgeiz zumindest nicht entzogen.
profil: Andererseits fiel gerade Christina Stürmer zu Beginn ihrer Karriere durch ihre Ambitionslosigkeit auf. Ihr Motto war: Wenn es mit dem Popstar nichts wird, bleib ich halt Buchhändlerin.
Spiegel: Sie hatte zumindest den Ehrgeiz, sich zu bewerben. Sie stand nicht in der Amadeus-Filiale in Linz herum und wartete, bis ein Produzent kam.
profil: Aber eine Popstar-Streberin war sie auch keine.
Spiegel: Sie hatte jedenfalls die Intelligenz, ihre Chance zu erkennen. Wenn man die Chance nicht erkennt, nützt sie ein anderer. Siehe Michael Tschugnall.
profil: … den heute allerdings kaum noch jemand kennt. Viele ehemalige Kandidaten beklagen den psychischen Druck, unter dem sie angeblich standen. Was halten Sie von solchen Lamentos?
Spiegel: Ich weiß nicht, welche Vorstellungen da herrschten. Ist das ein Strickkurs, machen wir hier Seidenmalerei? Die Showbranche ist ein hartes Pflaster. Es gibt die vollkommen verrückte Vorstellung, dass die Leute bis fünf Uhr nachmittags schlafen und dann gemütlich auf die Bühne gehen. So spielt sich das nicht ab. Zumindest einige Kandidaten, besonders die jungen natürlich, müssen das erst lernen. Aber das reale Leben ist noch viel härter als der Schrebergarten des ORF. Unter 7000 Starmaniacs, die wir insgesamt gecastet haben, kann heute eine einzige von der Musik leben. Das sagt doch alles.
profil: Die Ehemaligen jammern auch, dass sie nach dem Ende einer „Starmania“-Staffel sofort fallen gelassen wurden.
Spiegel: Eine Show ist eine Show. Der ORF ist weder ein Manager noch Erziehungsberechtigter, schon gar kein Pädagoge. Aber das ist den Kandidaten mittlerweile klar, sie sehen ja auch die anderen Formate, wo es bei Weitem rauer zugeht. Ich sehe nichts Entwürdigendes dabei, in „Starmania“ aufzutreten und ein Lied zu trällern.
profil: Abseits von „Starmania“ gibt es in Österreich eine sehr vitale, auch international bekannte Szene, vor allem im elektronischen Bereich. Warum haben diese Musiker es geschafft, trotz der oft beklagten Provinzialität des Landes?
Spiegel: Wir sind ja keineswegs provinziell. Österreicher sind, gemessen an der Bevölkerungsgröße, sogar überproportional kreativ. Wir sind schon mit einem Minderwertigkeitskomplex geboren worden, den wir abarbeiten müssen. Und wir haben ein reiches kulturelles Erbe, aus dem ein hoher Grad an Sensibilität erwächst. Beim Deutschen ist eins plus eins stets die pure Zwei, beim Österreicher auch zwei und möglicherweise noch ein Viertel.
profil: Das erklärt noch nicht den Erfolg der Wiener Elektronikszene.
Spiegel: Ich glaube, dass das mit einer Infrastruktur zusammenhängt, die sich selbst potenziert. Haben Kruder & Dorfmeister ihren ersten Erfolg, sehen andere, dass es funktioniert, und machen ihre eigenen Projekte. Und schon schraubt sich das Ding in die Höhe. Anders hat es ja auch in der Kunst nicht funktioniert: Ein Wiener Aktionist hat eine Idee gehabt, die anderen setzen nach, und schon haben wir einen kreativen Klüngel, der sich selbst befruchtet.
profil: Welche Rolle spielt FM4 als Plattform für die österreichische Musikszene?
Spiegel: FM4 leidet nicht unter Minderwertigkeitsgefühlen. Ein Anteil von 25 Prozent österreichischer Musik sagt alles. Bei Ö3 sind es gerade 6,3 Prozent. FM4 ist stolz auf die österreichische Kreativleistung und arbeitet auch damit. Das ist hervorragend.
profil: Wie wirkt sich die Globalisierung des Pop auf die lokale Musikproduktion aus?
Spiegel: Die Beschaffung der Musik ist viel leichter geworden. Andererseits müssen die Konsumenten auch davon erfahren: Christl Stürmer war in Deutschland eineinhalb Jahre lang nicht verfügbar. So lange haben die Kollegen von Universal gebraucht, bis ihre Partner in Deutschland einstiegen. Wenn etwas nur online verfügbar ist, wird es noch nicht zwingend Nummer eins der Charts. Dazu braucht es den Tonträger, der aber inzwischen einen rapiden Zelltod stirbt. Wir wissen nicht, wie es weitergeht. Es ist durchaus möglich, dass sich die Major Labels, indem sie alles auf den Online-Vertrieb setzen, selbst obsolet machen.
profil: Was deren Lust anbelangt, neue Künstler zu entdecken, ist jedenfalls schon länger ein Stillstand zu beobachten.
Spiegel: Viele Majors nehmen tatsächlich keine neuen Künstler mehr auf. Die Devise lautet: lieber hunderttausend Madonnas mehr verkaufen, als in irgendeinen Künstler lokal zu investieren. Mittlerweile ist die österreichische Musikindustrie so weit, dass sie mit der Filmindustrie auf einer Stufe steht – beides muss öffentlich gefördert werden.
profil: Hat „Starmania“ auf die österreichische Popindustrie einen messbaren Effekt?
Spiegel: Ich persönlich weiß, mit Verlaub, dass es genügend Talente im Hause Österreich gibt, die zu entdecken, zu fördern und zu präsentieren sind. Aber wenn man kein spektakuläres Marketingkonzept durchzieht, kann man es auch gleich bleiben lassen. „Starmania“ ist in diesem Fall eine Win-Win-Situation. Klar ist es eine Show, mit Kulturförderung hat das nichts zu tun. Aber es ist eine Show mit durchwegs positiven Auswirkungen. Der einzige negative Effekt ist, dass ein paar Leute in der Schule fehlen, aber selbst das wird ihnen nicht wirklich unangenehm sein.
profil: Wird „Starmania“ nach drei Staffeln endgültig totgespielt sein?
Spiegel: Vielleicht sollte man eine Art Klassik-„Starmania“ versuchen. In diesem Bereich gibt es ja, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, zahllose hochkarätig besetzte Gesangswettbewerbe. Und in der Jury sitzen Ioan Holender, Gérard Mortier und zwei emeritierte Kammersänger – und auf der Bühne lauter Alphatiere und herrliche Diven, bis obenhin voll mit verschiedensten Eitelkeiten. Das könnte ich mir gut vorstellen und hätte einen hohen Unterhaltungswert.
profil: Wäre eine Karriere à la Ambros oder Danzer, quasi vom Szene-Liedermacher zum Volkshelden, heute noch möglich?
Spiegel: Gewiss ist es möglich, aber es ist bedeutend schwieriger. Ambros war ein Naturereignis, er verkörperte das Anti-Bürgerliche, sein „Hofa“ war ein modifizierter Herr Karl des Pop. Der grundlegende Unterschied besteht darin, dass es zu jener Zeit noch international tätige Firmen gab, die den Künstler ins Zentrum stellten. Die Amerikaner haben Falco schneller begriffen als die Österreicher. Kaum hatte er 1981 den „Kommissar“ veröffentlicht, waren die schon in Wien. Damals hat man noch, gemeinsam mit den Medien, Künstler nicht erfunden, sondern gefunden. Später wurden sie von ihren Produzenten erfunden.
profil: Wie haben Sie Falco gefunden?
Spiegel: In den Sophiensälen, bei einer Veranstaltung namens „Selbsthilfe gegen Sucht“, spielten die Drahdiwaberl. Dort sah ich zum ersten Mal Falco, als Bassisten, der in seiner stilisierten Androgynität gar nicht zu dieser Band passte. Er hat sich ja eine regelrechte Kunstfigur geschaffen.
profil: Mit der er eine Symbiose einging?
Spiegel: Kaum waren mehr als vier Augen im Raum, hat er diese Symbiose beinhart durchgezogen. Aber er war auch ein Kreisky der Popmusik: Er wusste mit Medien exzellent umzugehen. Er hatte begriffen, dass auch der Boulevard Zucker braucht, sprich: Geschichten.
profil: Diese Geschichten wurden mit der Zeit allerdings immer mehr zu Dokumenten seiner fortschreitenden Selbstzerstörung.
Spiegel: Er litt unter einem Jekyll-and-
Hyde-Syndrom. Er war ein bezaubernder, hochsensibler Mensch, wenn er nicht getrunken hat und keine Drogen nahm. Andernfalls war er, zumindest für mich, unerträglich.
profil: Wann begann sein Abstieg?
Spiegel: Der Knackpunkt kam, als er mit „Junge Römer“ vom Feuilleton entdeckt wurde, als Wolfgang Kos und Michael Knapp als Meinungsmacher sich im „Wiener“ und anderen Medien plötzlich über ganze Seiten hinweg mit seinen Texten beschäftigten. Inzwischen weiß man, wie wahnsinnig schwer Falco sich mit seinen Texten getan hat. Die waren nicht so simpel wie „Weus d’ a Herz host wia a Bergwerk“. So etwas kriegt man schnell einmal in einem gemütlichen Kaffeehaus mithilfe von zwei Achterln zusammen, um jetzt einmal eine legale Droge zu nennen. Falco hingegen wollte Feuilleton und Hitparade verbinden.
profil: Was der Quadratur des Kreises gleichkommt.
Spiegel: Es war eine eingesprungene Sitzpirouette, die scheitern musste.
profil: Falco war Nummer eins in den US-Charts. Warum ist sein Ruhm dort so schnell verblasst?
Spiegel: Er hätte die Ochsentour durch die USA machen müssen. Aber als Kind Wien-Margaretens hielt er die amerikanische Pseudo-Höflichkeit nicht aus. Er wusste, was auf ihn zukam, und er wusste, dass die Basis seiner Kreativität in Wien lag. Deshalb kam er auch zurück und nahm hier noch ein paar unterschätzte Alben auf.
profil: Stimmt die Legende, dass Falco auf seinen Nummer-eins-Erfolg in den USA depressiv reagierte?
Spiegel: Das stimmt. Ich kam mit der Nachricht ins Oswald & Kalb, wo er mitsamt Entourage zugange war. Die Meldung schlug wie eine Bombe ein und wurde mit Fassungslosigkeit und Freude quittiert, nur nicht von Falco. Er meinte melancholisch: Wie soll ich das toppen? Römische Eins gibt’s in der Hitparade keine. Ab diesem Punkt begann möglicherweise die wirkliche Verzweiflung.
profil: Derzeit laufen Vorerhebungen gegen den Duty-Free-Unternehmer Ronnie Seunig, der die Falco-Stiftung verwaltet hat und dabei laut dem Sachwalter von Falcos Mutter über eine Million Euro veruntreut haben soll. Was wissen Sie über den Fall?
Spiegel: Herr Seunig war für mich immer schon jemand, an dem ich nicht anstreifen mochte. Kurz nach Falcos Tod gab es einen Artikel im „trend“, für den er die Journalisten zu sich nach Hause eingeladen und stolz sein Deckengemälde präsentiert hatte, das Adolf Hitler neben Porträts von Stan Laurel und Oliver Hardy zeigte. Und dann hat Seunig auch noch die Vorteile der NS-Zeit wie den Bau der Autobahnen gepriesen. Unfassbar! Was mit der Stiftung passiert ist, weiß ich nicht. Ich hatte aber sehr wohl den Eindruck, dass sehr wenig daraus geworden ist. Eigentlich hätten damit, neben der Versorgung von Falcos Mutter, Nachwuchskünstler gefördert werden sollen.
profil: Im Februar soll der Dreh zu „Verdammt, wir leben noch“, Thomas Roths Verfilmung von Falcos Leben, beginnen. Sind Sie eingebunden?
Spiegel: Nur als Konsulent. Ich bin aber sehr gespannt, wie Robert Stadlober, der als blonder, 24-jähriger Kärntner doch deutlich gegen den Typ besetzt ist, als Falco agieren wird.
profil: Apropos blond: Rainhard Fendrich geistert derzeit, rechtzeitig zum Erscheinen seines neuen Albums, als großer Leidender durch die Medien. Welche Strategie hätten Sie ihm verordnet, wenn Sie sein Manager wären?
Spiegel: Eine Strategie ist in diesem Fall nicht anwendbar, weil Rainhard Fendrich beratungsresistent ist. Empfehlungen nimmt er nur in homöopathischen Dosen an. Das ist eines seiner größten Mankos. Und seine Medienarbeit ist ohnehin eine Katastrophe.
profil: Inwiefern?
Spiegel: Das gesamte Geben und Nehmen zwischen Fendrich und den Medien ist nicht im Gleichgewicht. Fendrich hat, auch in den guten Zeiten, nicht mit den Medien kooperiert. Das bekommt er jetzt zurück. Andererseits ist es ja kein Zufall, dass intime Geständnisse genau dann von ihm kommen, wenn auch ein Produkt erscheint. Das ist legitim, aber man riecht den Braten und ist verstimmt. Ich finde es sehr bedauerlich, dass eines unserer größten Showtalente sich selbst so im Weg steht.
profil: Wird sich Rainhard Fendrich je von diesem Image-Crash erholen?
Spiegel: Das wäre Prophetie. Ich weiß es nicht, hoffe es aber sehr. Aber im Grunde fällt es ihm viel leichter als anderen, seine Kreativität zu nützen, insbesondere im Balladenfach. Selbst gegen ein Nationalhymnen-Spinoff wie „I Am from Austria“ kann man im Grunde nichts sagen. Wer Melodik, Pathos und Patriotismus liebt, ist damit bestens bedient. Fendrich hat mir einmal erklärt, dass er solche Balladen in zehn Minuten schreibt.
profil: Aber an einen Falco kommt er trotzdem nicht heran. War Falco bis jetzt der einzige Popstar, den dieses Land hervorgebracht hat?
Spiegel: Falco war der einzige internationale Popstar und der einzige, den Österreich auf lange Zeit haben wird.
profil: Und was ist mit Christina Stürmer?
Spiegel: Christina Stürmer ist in Deutschland sehr erfolgreich. Aber europa- oder gar weltweit? An ihr fehlt mir einfach die Unverwechselbarkeit. Im Moment bedient sie den Markt perfekt. Nicht, dass das negativ wäre. Ich würde mir aber wünschen, dass sie den Mut zu mehr Eigenständigkeit findet und stilistisch weniger austauschbar wird.

Interview: Angelika Hager und Sebastian Hofer