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Film: Dino fürs Kino

Dino fürs Kino

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Jeder Filmfreund hat die Szene aus Steven Spielbergs „Jurassic Park“ vor Augen, wo in einer Pfütze das Wasser zu vibrieren beginnt, bis es Wellen schlägt und die Erde unter den Fußkrallen des Tyrannosaurus Rex erbebt. Auf einer abgeschiedenen Insel vor Costa Rica hatten Genforscher die Riesentiere des Mesozoikums zum Leben erweckt: geklont aus dem Blut von in Baumharz eingeschlossenen Moskitos, die dort unbeschadet Abermillionen Jahre überdauert hatten. Davon ausgehend entwickelte Spielberg eine spannungsgeladene Geschichte, die genügend Kitzel ohne den großen Horror bot, sodass sie sich auch gut zur Familienunterhaltung eignete. Computeranimationen machten die Dinosaurier auf der Leinwand tatsächlich lebendig. „Jurassic Park“ (1993) gehört zusammen mit den von der Kritik als schwächer bis schwach bewerteten Aufgüssen „The Lost World – Jurassic Park II“ (1997) und „Jurassic Park III“ (2001) zu den Kinowerken mit den meisten Besucherzahlen und Einspielergebnissen bis nahe an die Milliarden-Dollar-Grenze. Die Dinosaurier-Filme zogen eine Industrie mit sich, die die Welt jahrelang mit Dinosaurier-Spielzeugen, Dinosaurier-Büchern und Dinosaurier-Krimskrams überschwemmte. In vielen Weltteilen entstanden Themenparks mit Dinosauriern aus Beton oder Kunststoff, manche davon beweglich und laut. Ende der neunziger Jahre machten sich Produzenten und Wissenschaftsjournalisten im Auftrag der BBC daran, unter Zuhilfenahme der neuesten Animations- und Computertechniken ein wissenschaftlich fundiertes Bild der Dinosaurier zu zeichnen. So entstand in zweijähriger Arbeit die TV-Serie „Walking With Dinosaurs“, die international Anerkennung fand. Die Idee dabei war, dem Zuschauer eine Welt der Urtiere im Stil der bekannt anspruchsvollen BBC-Naturfilme vor Augen zu führen, so wirklichkeitsnah es nur ging. Ein Team von Paläontologen beriet die Fernsehmacher. Tim Haines, Zoologe und Produzent der Serie, arbeitete viele Jahre als Wissenschaftsjournalist, unter anderem für die BBC-Serie „Nature“. Zur Fernsehserie „Walking With Dinosaurs“ verfasste er auch einen gleichnamigen, bei Dorling Kindersley erschienenen, wissenschaftlich fundierten Bildband.