Die größte Schul-arbeit der Welt

Hintergrund: Die PISA-Karte

275.000 Schüler treten an zum Bildungswettbewerb

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PISA („Programme for International Student Assessment“, Programm zur Messung und zum internationalen Vergleich von Schülerleistungen) ist die weltweit größte standardisierte Bildungsvergleichs-Studie überhaupt. Das generelle Ziel: Durch einen wissenschaftlich fundierten Vergleich der Leistungsfähigkeit von Schülern verschiedener Länder zum Ende der Schulpflicht sollen die Bildungssysteme evaluiert und insgesamt optimiert werden. Die Studie wurde in den Jahren 1996 und 1997 von der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) initiiert und im Jahr 2000 zum ersten Mal abgehalten. Die Philosophie dahinter ist auf Basis des „lebenslangen Lernens“ nicht das „Abtesten von Lehrplaninhalten“, so die Autoren des österreichischen Berichts, sondern das „Anwenden von fachlichen Fähigkeiten, die in der Schule erworben wurden“. Die Forscher wollen wissen, inwieweit die Jugendlichen das erlernte Wissen auch in der Praxis umsetzen können. Der Test findet alle drei Jahre statt und ermöglicht so aussagekräftige Vergleiche zur Entwicklung der Leistungsniveaus in den verschiedenen Ländern.

Bei PISA werden 15-/16-jährige Jugendliche getestet, für 2003 war der Jahrgang 1987 betroffen. Während an PISA 2000 31 Staaten teilnahmen, waren es 2003 insgesamt 41 Länder, davon 30 OECD-Mitgliedsländer, wobei Großbritannien wegen mangelhafter Daten zum Teil aus der Wertung genommen werden musste. Für den nächsten PISA-Test 2006 sind bereits 60 Länder gemeldet.

Die für alle Länder gleichen Tests werden von den Experten der Teilnehmerstaaten gemeinsam entwickelt. Die Ergebnisse der einzelnen Schüler werden anhand einer Punkteskala gemessen, wobei der Mittelwert 500 beträgt. Die Länderergebnisse entsprechen dem durchschnittlichen Punktewert, den die Schüler erreicht haben. An PISA 2003 nahmen weltweit 275.000 Schüler teil, pro Land wird eine Stichprobe von zumindest 4500 Schülern gezogen.

Kompetenzen-Check. Der PISA-Test überprüft die Grundkompetenzen von Jugendlichen in vier zentralen Fachbereichen, den so genannten Domänen: Lesekompetenz, Mathematikkompetenz, Naturwissenschaftskompetenz und Problemlösekompetenz. Im Jahr 2003 liegt der Schwerpunkt auf der Mathematikkompetenz, bei der nächsten Studie 2006 im naturwissenschaftlichen Bereich.

In Österreich wurden im April und im Mai 2003 4600 Schüler aus 193 Schulen getestet – aus sämtlichen Schulsparten, von den AHS über Landwirtschaftsschulen bis zu Berufsschulen. Obwohl sich die überprüften Schüler zum Testzeitpunkt bereits in diesen weiterführenden Schulen befanden, werden durch den PISA-Test die zuvor besuchten allgemein bildenden Pflichtschulen (Volks- und Hauptschule, polytechnische Schule sowie AHS-Unterstufe) evaluiert, die ja die abgefragten Grundkompetenzen vermitteln sollten. Für die österreichische PISA-Studie war im Auftrag des Bildungsministeriums das Projektzentrum für Vergleichende Bildungsforschung der Universität Salzburg verantwortlich.