„Die Heckenschützen im ORF haben sich bereits positioniert“

ORF-Quotenhoffnung Dominic Heinzl über das rechte Lager und den Society-Zoo

Society-Reporter Dominic Heinzl im Interview

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profil: Wann wird es Ihrer Schätzung nach den ersten Wickel mit der ORF-Führung geben?
Heinzl: Alles ist möglich. Vielleicht schon in der ersten Woche. Aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass man sich einen Maulhelden wie mich holt, um ihm einen Maulkorb umzulegen. Das macht doch wenig Sinn.

profil: Es ist kein unbekanntes Faktum, dass Politiker gerne im ORF intervenieren, um Dinge zu verhindern, aber auch, um sich Sendezeiten zu sichern.
Heinzl: Davon habe ich auch schon gehört.

profil: Sie wirken aber nicht wie der Typ, der sich zensurieren lässt.
Heinzl: Man hat mir versichert, dass es dazu nicht kommen wird. Es würde auch keinen Sinn machen. Schließlich weiß man, dass ich ein Frechdachs bin und eine gewisse Lust dabei empfinde, Promis zu necken. Wegen dieser Qualitäten wurde ich geholt. Sonst hätte man ja gleich einen moderaten Moderator wie Alfons Haider nehmen können.

profil: Ist Ihr größter Motor die Schadenfreude?
Heinzl: Auch Neugierde. Aber ich gebe zu: Schadenfreude ist eine Geruchsnote, die ich trage. So ist mein Naturell. Da ist nichts gespielt, das ist authentisch. Nichts hat für mich einen höheren Lustgewinn, als vor der Strecke des erlegten Promiwilds zu stehen.

profil: Im vergangenen Sommer erregte ein in Ihrer ATV-Sendung „Hi Society“ gesendeter Dialog zwischen dem sichtlich illuminierten Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Heinz-Christian Strache beim Klagenfurter Beachvolleyball-Turnier einiges Aufsehen …
Heinzl: Man hat mir später gesagt, dass der Dörfler eigentlich immer so ist.

profil: Es wurde über Einreiseverbote und die Türken in Wien gescherzt. Dörfler gab dann noch eine Wahlempfehlung für Michael Häupl ab. Man kann sich kaum vorstellen, dass eine solche Szene im ORF auf Sendung gehen könnte.
Heinzl: Selbstverständlich! Wenn man so ein Glanzlicht österreichischer Polit-Comedy eingefangen hat, werde ich den Spielverderber, der bei mir anklopft, um das zu verhindern, rausschmeißen. Außer es handelt sich dabei um Elmar Oberhauser, dann werde ich mir wahrscheinlich ein bisserl schwertun. Solche Einschränkungen würden aber sicherlich den eingangs erwähnten Knatsch zur Folge haben. Ich bin nämlich vor allem da, um mein Publikum zu erfreuen. Außerdem: Wenn man sieht, was bei Stermann und Grissemann in „Willkommen Österreich“ oder bei „Dorfers Donnerstalk“ möglich ist, finde ich mich im Vergleich dazu gar nicht so frech.

profil: Diese Sendungen sind aber klar mit dem Etikett „Satire“ gekennzeichnet.
Heinzl: Um Gottes willen! Heißt das, dass ich eurer Ansicht nach ein sachliches, humorfreies Magazin machen soll? Nein, danke! Wenn ich den Freiraum hätte, würde ich unser Produkt auch als Satiremagazin bezeichnen. So einigen wir uns bitte auf eine humorvolle Betrachtung der österreichischen Gesellschaft.

profil: Sie werden jeden Tag insgesamt 27 Minuten auf Sendung sein, knapp nach dem Ende von „Chili“ auf ORF 1 beginnen auf ORF 2 die „Seitenblicke“. Ist hier nicht ein hausgemachter Krieg um Events, Promis und Themen unumgehbar?
Heinzl: Es wird kein Gegeneinander, sondern ein Nebeneinander geben. Schon während meiner Zeit auf ATV zeigte sich, dass die Menschen durchaus gewillt sind, beides zu sehen.

profil: Es wird ein Produktionsbudget von vier Millionen Euro sowie 1,3 Millionen Euro für die Errichtung des Studios in der Argentinierstraße kolportiert.
Heinzl: Wenn ich mich darüber äußere, bin ich vertragsbrüchig und verstimme meinen Vertragspartner. (Anm.: Das ORF-Büro Pius Strobl gibt an, dass sich das Produktionsbudget um die zwei Millionen Euro bewegt, der Studio-Etat weit unter der kolportierten Summe.)

profil: In Zeiten, wo „golden handshakes“ und Kündigungen im ORF an der Tagesordnung sind, kommt angesichts solcher Summen sicher Missstimmung auf.
Heinzl: Noch fühle ich mich willkommen. Aber mir ist klar, dass die Heckenschützen und Kläffer sich im ORF bereits positioniert haben, um auf einzelne Niederlagen zu warten, die ja auch kommen könnten. Denn wenn man mich meine Lust an der Provokation und Schadenfreude nicht ausleben lässt, werde ich das zwei, drei Jahre machen und es dann aber auch wieder lassen.

profil: Neben der Chilischote kommen in der ORF-Bewerbung auch Möpse zum Einsatz.
Heinzl: Die sind doch die perfekten Symbolträger für Fiona Swarovski.

profil: Wie viel Satirewert hat die Paarung Grasser-Swarovski für Sie?
Heinzl: Einen nahezu unbezahlbaren. Und ich werde die größte Lust dabei empfinden, als Erster über Fionas Scheidung zu berichten. Ich schätze, diese Ehe wird ungefähr fünf Jahre dauern. Ein gemeinsames Kind kann das Schlimmste zwar verhindern, aber nicht auf Dauer. Ohne die Tochter hätte ich ihnen höchstens zwei Jahre gegeben.

profil: Sie haben einige Wortgefechte des Ehepaars lustvoll mitgefilmt. Wie gehen diese Promis mit dieser Bloßstellung um?
Heinzl: Wenn sie dann im Fernsehen gesehen haben, wie sie sich gebärdet haben, versuchen sie bedauerlicherweise dieses Benehmen zu vermeiden, diese Spielverderber! Darunter leide ich dann wieder. Bedauerlicherweise hat sich inzwischen herumgesprochen, dass auf unseren Kameras Mikrofone montiert sind. Das hat inzwischen sogar Mausi Lugner kapiert.

profil: Wer war Ihr bislang dümmster ­Gesprächspartner?
Heinzl: Mister Bean.

profil: Und wer erwies sich als überraschend intelligent?
Heinzl: Verona Feldbusch. Und Alfred Gusenbauer. Der ist wirklich besonders intelligent und besonders gebildet. Allerdings steht ihm das auch insofern im Weg, als in seiner Intelligenz eine gewisse Verachtung für weniger Gebildete mitschwingt.

profil: Im Gegensatz zum Gros der Societyberichterstatter – jetzt einmal abgesehen von der „Krone“ – verfügen Sie über keine Berührungsängste zum rechten Lager.
Heinzl: Nein, ich grenze niemand aus und bin für alle offen, stelle aber keine politischen Fragen. Bei mir ist jeder willkommen, der gewillt ist, das Spiel mitzuspielen.

profil: Ihre Fragen an Politiker erwiesen sich immer wieder als durchaus politisch.
Heinzl: Nun ja, wenn über Peter Westenthaler gerade eine mögliche Verurteilung schwebt, wird das Publikum zu Recht verärgert sein, wenn ich ihn über die aktuelle Wetterlage befrage.

profil: Wie würden Sie Ihre politische Grundhaltung definieren?
Heinzl: Ich bin liberal.

profil: Wurden Sie je von einer Partei als Quereinsteiger angelacht?
Heinzl: Nein. Allerdings war ich in meiner Jugend in Hollabrunn für die Junge ÖVP tätig – abgesehen davon gab’s nur noch die Jungschar und die Feuerwehr als Betätigungsalternativen.

profil: Wählen Sie heute noch ÖVP?
Heinzl: Dazu äußere ich mich nicht. Nur so viel: Ich habe noch nie FPÖ gewählt.

profil: In Hollabrunn haben Sie das Knabenseminar unter der damaligen Leitung von Hans Hermann Groer besucht.
Heinzl: Ich war Gott sei Dank nicht Groers Typ.

profil: Haben Sie im Knabenseminar sexuelle Übergriffe beobachtet oder selbst er­litten?
Heinzl: Ja, so genannte Beichtgespräche konnte man dort immer wieder beobachten. Die elf- bis zwölfjährigen Burschen dort waren ja leichte Beute. Groer und der religiöse Leiter des Seminars haben die Burschen dann in so eine Art Schwitzkasten genommen und sie gefragt, ob es ihnen manchmal schlecht geht. Es wurde bei diesen Gelegenheiten von diesen Erziehern bei den Schülern auch über bestimmte Stellen der Pyjamahosen gestreichelt. Das waren die üblichen Rituale. Ich kann mich noch bis heute an den Geruch der Soutanen erinnern. Mir ist ein echter sexueller Übergriff Gott sei Dank erspart geblieben, weil dieser religiöse Leiter, der inzwischen verstorben ist, bei mir dann doch so einen Widerstand gespürt hat. Da hat er dann von mir lassen.

profil: Hat es sich bei diesem religiösen Leiter um Franz Sotola gehandelt?
Heinzl: Dazu kann ich nichts sagen.

profil: War das nicht eine traumatisierende Erfahrung?
Heinzl: An meiner grundsätzlich positiven Einstellung zur Kirche und zum religiösen Glauben hat diese Erfahrung nichts geändert. Ich bin dann dort sowieso nach vier Jahren rausgeflogen – nach drei Verwarnungen. Man hat die Zeitschrift „Bravo“ in meinem Spind gefunden. Ich war unter Verdacht, mich von Dr. Sommer aufklären lassen zu wollen. Nur: Das hat mich überhaupt nicht interessiert. Mich haben ausschließlich die Geschichten über die Popstars interessiert.

profil: Stimmt es, dass Sie auch aus der Handelsakademie in Hollabrunn geflogen sind, weil Sie in der Schülerzeitung das Verhältnis der verheirateten Mathematiklehrerin mit dem Geografieprofessor offengelegt ­haben?
Heinzl: Das entspricht den Tatsachen. Während die in den anderen Schülerzeitungen sich die Finger über Schulreformen blutig geschrieben haben, habe ich schon damals erkannt, was die bessere Geschichte ist. Erfolg war für mich immer schon ein wichtiges Kriterium. Ich bin gerne erfolgreich.

profil: Man bezeichnet Sie auch als nahezu krankhaft ehrgeizig.
Heinzl: Mein Gott, jeder hat einen Huscher. Das ist meiner. Es stimmt schon, dass ich an Wettbewerben besser nicht teilnehmen ­sollte, weil ich es ganz schlecht verkrafte zu verlieren.

profil: Kommen wir noch einmal zu Ihrer liberalen politischen Haltung. Es verwundert doch, dass ein liberal denkender Mensch sich einen Mann, der seine Ideologie selbst als „rechts von Dschingis Khan“ bezeichnet, ins Boot holt. Der „Krone“-Kolumnist Michael Jeannée, in Ihrer Sendung bereits bei ATV beschäftigt, wird auch in „Chili“ seinen wöchentlichen Auftritt haben.
Heinzl: Als ich bei ATV war, hat mich der Jeannée immer wieder angerufen und mir eingeflüstert, welche Promis ich wie aufblatteln soll. Irgendwann hab ich dann zu ihm gesagt: „Oida, mach das doch selber!“ Bei mir kommt er nicht politisch, sondern ausschließlich in seiner früheren Funktion als Adabei zu Wort.

profil: Es erstaunt doch, dass Michael Jeannée, der in seiner Kolumne sowohl den ORF-Generalintendanten Alexander Wrabetz als auch den Programmdirektor Wolfgang Lorenz mehrfach angekübelt hat, im ORF ein Forum gewährt wird. Arbeitstitel: „Der Feind in unserem Bett“?
Heinzl: Der Jeannée wird von extrem vielen Menschen gelesen. Damit hat er auch schon seine Berechtigung. Er ist polemisch und diabolisch. Außerdem ist er ein verhinderter Schauspieler, was er bei mir voll zum Einsatz bringen könnte. Ich will ihn von rotem und grünem Licht beleuchten lassen, was das Diabolische an ihm noch optisch verstärkt. So simpel wie bei ATV, wo hinter ihm noch so ein „Krone“-Fähnchen flatterte, werden wir allerdings nicht sein.

profil: Was halten Sie von der Macht der „Krone“, die als ideologischer Navigator dieses Landes nicht gerade liberale Inhalte vertritt?
Heinzl: Die „Krone“ ist für mich ein toller Medienpartner. Die persönlichen politischen Meinungen einzelner Redakteure und Kolumnisten interessieren mich ehrlich gesagt nicht. Mein Lieblingskolumnist ist der Telemax.

profil: Kommen wir zu Ihrer Frisur. Gibt es dafür eine Erklärung?
Heinzl: Ich denke mir, dass sie, wenn ich lang genug warte, auch wieder modern wird.

profil: In Ihrem Outfit schwingt generell eine gewisse Berufsjugendlichkeit mit.
Heinzl: Diese Frage aus dem Mund des profil-Herausgebers ist nicht unehrenhaft. Aber es stimmt schon: Der landläufigen Meinung nach müsste man sich mit 45 Jahren eigentlich in Sack und Asche kleiden. Aber jeder ist doch so alt, wie er sich fühlt.

profil: Der „Kurier“-Kolumnist Karl Hohenlohe hat Ihren „mutigen“ Outfits sogar eine ganze Kolumne gewidmet.
Heinzl: Ist das nicht großartig? Ein hochintelligenter Mensch wie der Hohenlohe setzt sich der Mühe aus, über meinen Kleidungsstil zu philosophieren. Das finde ich enorm schmeichelhaft.

profil: Es ist das Paradoxon eingetreten, dass Sie bereits prominenter sind als viele, über die Sie berichten.
Heinzl: Ich bin nicht Teil dieser Gesellschaft. Ich amüsiere mich über sie und mit ihr, aber stehe dabei immer auf der anderen Seite. Mich werden Sie nicht nackt auf dem Cover von „TV-Media“ oder als Clown von irgendeiner Charity-Veranstaltung sehen.

profil: Sie sind heute 45. Können Sie sich vorstellen, sich noch mit 60 an die Fersen von Lugners neuestem Bambi zu heften?
Heinzl: Den Lugner blende ich endgültig aus, wenn er so weitermacht. Der ist mir jetzt wirklich zu blöd. Das Niveau, auf dem der jetzt dümpelt, bietet keinerlei Unterhaltungswert mehr. Von den Erbärmlichkeiten eines sabbernden Lustgreises, an den sich immer wieder irgendwelche traurigen Bikinimädchen schmiegen, kann man sich nur mehr abwenden. Aber prinzipiell ist bei mir alles möglich. Vielleicht eröffne ich auch irgendwann eine Tauchschule auf den Malediven, wo ich gerne Urlaub mache.

profil: Wer steht sonst noch auf Dominic Heinzls schwarzer Liste?
Heinzl: Ich grenze niemanden aus und bin prinzipiell überhaupt nicht nachtragend. Meine Feindschaften sind immer von überschaubarer Dauer. Für ewige Knatsche ist dieses Land viel zu klein.

profil: 1996 haben Sie Ö3 nicht freiwillig verlassen. Erfüllt es Sie mit einem Triumphgefühl, dass Ihre Rückkehr zum ORF nahezu zur Staatsaffäre geriet?
Heinzl: Nein, damit hatte ich längst abgeschlossen. Es war mir damals zum Weinen, denn Ö3 war mein Leben. Ich wurde unter der neuen Führung (Anm.: Ö3-Chef Bogdan Roscic) damals regelrecht rausgemobbt. Plötzlich hieß es, ich wäre nicht teamfähig und hätte eine zu starke Persönlichkeit. Endgültig über die Klinge springen ließ mich der damalige Hörfunkintendant Gerhard Weis, der mir zum Abschied die Worte „And they never come back“ mitgab. Aber der ORF, mit dem ich heute zu tun habe, ist ein ganz anderer.

profil: Es heißt, dass Sie mit ATV im Clinch stehen, weil noch nicht geklärt ist, wer die Rechte für Ihr Archivmaterial besitzt.
Heinzl: Es ist richtig, dass diese Klärung noch aussteht. Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Aber ATV kann sich sicher sein, dass ich das ORF-Publikum nicht mit altem ATV-Material bespielen werde.

profil: Eine gewisse Grausamkeit, wenngleich auch augenzwinkernd, schwingt in Ihrer Berichterstattung immer mit. Die Geschäftsfrau Jeannine Schiller führen Sie aber seit längerer Zeit in ihren Sendungen vor, indem sie sie ständig am Buffet zeigen.
Heinzl: Was soll ich tun? Dort steht sie halt ständig schmallippig. Ihr Mann dürfte kein guter Koch sein. Bei ihrem einzigen Charity-Event im vergangenen Jahr wollte mich die Security nicht durchlassen. Ich hielt das anfangs für einen Scherz. Dann hat sie mir erklärt, dass sie mir die Freundschaft aufkündigt und nicht mehr in meiner Sendung vorkommen will. Ich habe dann nur gesagt: „Meine Damen und Herren – jetzt ist das Unvorstellbare passiert, diese Society-Berichterstattung wird in Zukunft ohne Frau Schiller auskommen müssen.“

profil: Erfüllt es Sie mit Genugtuung, wenn der Schauspieler Albert Fortell, den Sie lange auf der Schaufel wegen seiner Notstandshilfe-Affäre hatten, vor laufender Kamera wieder um Ihre Gunst bettelt?
Heinzl: Da kann ich schon ein bisserl garstig sein. Aber wenn Albert Fortell was zu sagen hat, wird er auch wieder vorkommen.

profil: Welches erlegte Promiwild vermittelte Ihnen 2009 den höchsten Lustgewinn?
Heinzl: Rückblickend würde ich sagen: Mein Streit mit Gery Keszler (Anm.: Lifeball-Chef).

profil: Keszler hatte Ihnen die Akkreditierung zum Lifeball verweigert, was eine mediale Schlammschlacht zur Folge hatte.
Heinzl: Gery Keszlers Verhalten war ein klarer Anschlag auf die Pressefreiheit. Ich habe daraufhin einen Kampf für die Pressefreiheit ausgetragen.

profil: Diesen Eindruck konnte man, aber musste man nicht haben. Die Flugblattverteilung vor laufenden Kameras war eine gelungene Selbstinszenierung.
Heinzl: Ich habe das Beste aus dem Wickel gemacht. Noch einmal: Es ist Herrn Keszlers gutes Recht, mich zu einer privaten Geburtstagsparty nicht einzuladen. Aber er kann mich nicht von einem Event ausschließen, in das öffentliche und private Sponsorengelder fließen. Damit überschreitet er seine Kompetenzen.

profil: 2009 war das Jahr der prominenten Sträflinge. Was empfinden Sie, wenn Alfons Mensdorff-Pouilly nach seiner Haftentlassung quietschfidel vor Ihrer Kamera Häfn­anekdoten zum Vortrag bringt?
Heinzl: Es ist dann doch erstaunlich, wie wenig große Namen dann doch nutzen. Aber ich verteile keine Schuldzuweisungen, schließlich war ich nicht dabei. Und auch die Lektüre des Wirtschaftsteils macht mich oft nicht klüger.

profil: Wie sieht Ihre Beziehung zum Promihäftling Julius Meinl V. aus?
Heinzl: Das ist ein echter Mr. Seltsam. Aber uns verbindet, dass wir unserem Stil treu bleiben. Was die Frisur betrifft, werden wir zwei die letzten Popper von Wien sein. Prominente, die von den Printmedien überfahren werden, werden in meiner Sendung auch die Gelegenheit haben, sich in Studiogesprächen zu rechtfertigen.

profil:
Gilt das auch für ORF-Mitarbeiter?
Heinzl: Ich grenze niemanden aus.