Wien: Die Immobilienpreise steigen an

In Wien ist die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern hoch wie nie. Kein Wunder, dass die Immobilienpreise anziehen. Ein Überblick über den Immobilienmarkt.

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Einer Studie des Immobilienmarktforschungsunternehmens ImmoUnited zufolge ist die Nachfrage in Wien nach Wohnungen und Häusern zum Kauf ungebrochen. Während sie in den Regionen um Salzburg, Graz und Linz gleichblieb, stieg sie in den Ballungszentren Wien und Innsbruck weiter an.

Wiener Immobilienpreise auf dem Vormarsch

Wer in Wien eine Wohnung kaufen möchte, muss sich auf hohe Immobilienpreise einstellen: Für Bestandswohnungen werden im Schnitt laut einer Datenerhebung von ImmoUnited 3.200 Euro pro Quadratmeter fällig. Neubauten kosten durchschnittlich 4.100 Euro pro Quadratmeter. Laut ÖVI-Präsident Georg Flödl variieren die Preise jedoch stark zwischen den einzelnen Bezirken und auch innerhalb der Bezirksgrenzen.

Bernhard Reikersdorfer, der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, erwartet für 2018 eine Nachfragesteigerung von 5,1 Prozent. Dem steht ein Angebotsplus von 1,7 Prozent gegenüber, das nicht mit der erwarteten Nachfrage mithalten kann. Auch ein Ausweichen auf den Wiener Speckgürtel wird schwierig, denn mancherorts wurde ein Baustopp verhängt– wie beispielsweise in Baden. Auch in den Gemeinden Perchtoldsdorf und Tulln sind Baubeschränkungen im Gespräch, denn die Bürger möchten ihre aktuelle Ortsstruktur mit den Grünflächen beibehalten.

Wien – eine Goldgrube für Investoren?

Baubeschränkungen und Nachfragesteigerungen sprechen dafür, dass auch in Zukunft die Immobilienpreise in Wien steigen werden. Investoren, die im Vergleich zu ihrem eingesetzten Kapital hohe Mieten erzielen möchten, sollten allerdings nicht vorschnell handeln.

Der Wirtschaftsprüfer Deloitte verglich in der Studie Deloitte Property Index 2017 die jährliche Durchschnittsrendite für Immobilien in den europäischen Städten miteinander. Dabei stellte er die monatlichen Mietpreise pro Quadratmeter von 2017 den Quadratmeterpreisen für Eigentumswohnungen gegenüber. Dabei kam heraus, dass Wien, Paris und London die niedrigsten Renditen Europas zu verzeichnen haben. In Wien und Paris lässt sich im Schnitt nur ein Ertrag von 2,8 Prozent erzielen. London bildet mit einem Ertrag von 2,0 Prozent das Schlusslicht. Auch in Graz stehen mit 3,1 Prozent die Renditechancen schlecht.

Damit sich der Kauf einer Renditeimmobilie nach Abzug von Kosten, Steuern und gegebenenfalls Modernisierungsmaßnahmen lohnt, sollten Investoren laut Schoellerbank mit der Vermietung mindestens einen Ertrag von drei Prozent erzielen. Das niedrige Ertragsniveau in Städten wie Wien ist allerdings ein Zeichen dafür, dass die Immobilien-Kaufpreise dort bereits am oberen Limit angekommen sind. Hebt beispielsweise die europäische Notenbank die Zinsen an, sinken die Renditen für Interessenten, die Immobilien kaufen möchten oder eine Anschlussfinanzierung benötigen. Das liegt daran, dass die Immobilienkäufer aufgrund der höheren Zinsen mehr Geld für die Immobilienfinanzierung ausgeben müssen.

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