Eine Demonstration anlässlich des heutigen Akademikerballs in Wien.

Akademikerball: Mehrere tausend Teilnehmer bei Demonstration

Der von der FPÖ ausgerichtete Akademikerball in der Wiener Hofburg hat auch heuer wieder Demonstranten auf die Straße getrieben. Zwischenfälle gab es bisher keine.

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19:33 Uhr: Mehrere tausend Teilnehmer bei Demonstration

Die Demonstration gegen den Akademikerball ist am Abend auf mehrere tausend Teilnehmer angewachsen. Die Polizei zählte am Abend rund 8.000 Demonstranten, die von der Universität Wien in Richtung Karlsplatz zogen. Es sei mit weiterem Zustrom zu rechnen, hieß es. Die Veranstalter selbst sprachen von 10.000 Teilnehmern. Vizekanzler Heinz-Christian Strache ist unterdessen am Ball eingetroffen.

Der Demonstrationszug setzte sich vor der Universität mit rund einer Stunde Verspätung kurz nach 18.00 Uhr in Gang. Zwischenfälle gab es - abgesehen von vereinzelt gezündetem Feuerwerk - vorerst keine. Die Demonstranten zogen mit Transparenten auf der vorhergesehenen Route in Richtung Karlsplatz, dort war eine erste Schlusskundgebung geplant. Danach soll von dort ein dritter Demozug starten, der bis zu einer Standkundgebungen hinter dem Burgtheater führen sollte.

19:09 Uhr: Entspannte Stimmung, hohe Sicherheit in der Hofburg

Vorwiegend entspannt war die Stimmung wenige Stunden vor Eröffnung des Akademikerballs in der Hofburg. Zahlreiche Polizisten waren vor dem Eingang postiert, ebenso etliche Journalisten. Die nach und nach eintreffenden Besucher gaben sich überwiegend wortkarg. In der Hofburg selbst sorgten Metalldetektoren und hochauflösende Kameras samt Gesichtserkennungssoftware für Sicherheit.

Rund 750 Gäste waren zum vier Stunden vor der Eröffnung anberaumten Dinner gekommen. Wortspenden gab es kaum, eine Dame verurteilte jedoch das NS-verherrlichende Liederbuch der Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt". Hier gehörten strafrechtliche Konsequenzen gezogen, sagte sie. Zum Akademikerball gehe sie, weil mehr Platz zum Tanzen als auf anderen Bällen sei.

Auch freiheitliche Prominenz war bereits am frühen Abend erschienen. So etwa der Nationalratsabgeordnete Maximilian Krauss und Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz. Insgesamt erwartet Organisator Udo Guggenbichler rund 2.500 Ballgäste. Am Eingang wurden die Besucher darauf aufmerksam gemacht, dass Fotos, Ton- und Videoaufnahmen nur mit Genehmigung des Veranstalters erlaubt sind.

17:56 Uhr: Demonstrationen friedlich gestartet

Der von der FPÖ ausgerichtete Akademikerball in der Wiener Hofburg hat auch heuer wieder Demonstranten auf die Straße getrieben. Der erste - kleinere - Protestzug war am Nachmittag in Wien-Brigittenau gestartet und vereinigte sich um cirka 17.00 Uhr mit der breiter angelegen Demonstration, die sich bei der Universität Wien formierte. Zwischenfälle gab es bisher keine.

Die mehreren hundert Teilnehmer des großen Protestzuges befanden sich gegen 18.00 Uhr noch vor der Universität. Zuvor waren die rund 30 Teilnehmer der kleineren Kundgebung dazugestoßen - begleitet von Sprechchören wie "Was bedeuten Schwarz und Blau? Rassismus und Sozialabbau". Auf Plakaten hieß es "Lasst die Nazis nicht regieren" und auf Aufklebern wurde die Regierungsspitze mit durchgestrichenen Gesichtern von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) ins Visier genommen.

16:19 Uhr: Ring bereits teilweise gesperrt

Anlässlich des freiheitlichen Akademikerballs und der Gegendemonstrationen wird der Ring in der Wiener Innenstadt seit 16.00 Uhr teilweise gesperrt. Das weiträumige Platzverbot ist ab 17.00 Uhr in Kraft. Die Wiener Polizei erwartet "grundsätzlich friedliche Demonstrationen", sagte die Leiterin der Pressestelle der Wiener Polizei, Daniela Tunst.

Der freiheitliche Akademikerball in der Wiener Hofburg wird auch heuer wieder für Proteste sorgen. Zahlreiche Organisationen haben - auch vor dem Hintergrund der FPÖ-Regierungsbeteiligung - zu Demonstrationen aufgerufen. Rund um den Veranstaltungsort richtet die Polizei ab 17:00 Uhr eine großzügige Sperrzone ein. In der Innenstadt ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Der ehemalige Wiener Korporationsball wird seit 2012 von der FPÖ Wien ausgerichtet, die ihn in Akademikerball umtaufte. Heuer werden rund 2.500 Ballgäste erwartet, darunter voraussichtlich auch Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Rund um die Hofburg wird mit mehreren tausend Demonstranten gerechnet. Die Polizei empfiehlt, die Innenstadt ab 16:00 großräumig zu umfahren. Einschränkungen sind auch bei den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erwarten.