Satire

Rainer Nikowitz: Endspiel

Zwei alte Bekannte treffen sich auf einer Bluatwiesn im Niemandsland zwischen Erdberg und Simmering.

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Strache: Da schau her, der Hojac! Dass di du no auf die Straßen traust!

Westenthaler: Warum net? Es gibt schließlich kan Sieben-Stunden-Porno, in dem i die Hauptrollen spiel.

Strache: Derfst du mit deiner Fuaßfessel überhaupt so weit weg von deiner betreuten Wohneinheit?

Westenthaler: Na ja, wia soll i sagen: Mei Wohneinheit is wenigstens in Wien. Kann net jeder von sich sagen.

Strache: Du hast mi anzunden bei der Wahlbehörde wegen mein Wohnsitz! Des wird dir no leid tun, du Schneebrunzer.

Westenthaler: Wenn i in dein Schnee brunz, wird's eher dir leid tun. Wobei: Dir hat ja no nie vor was graust.

Strache: Immerhin war i nie Chef vom BZÖ. I hab immer gwusst, wo i hinghör.

Westenthaler: Ja. In a Villa nach Klosterneuburg.

Strache: Seit wann genau kennan wir zwa uns eigentlich net riechen?

Westenthaler: Seit i di und deine deutschen Burschis vor 30 Jahr des erschte Ma grochen hab. Ma, hat des vielleicht gfäult!

Strache: I kann a nix dafür, dass du nie a ideologischer Tiefwurzler warst. Sondern halt leider nur a karrieregeiler Prolo.

Westenthaler: Könntest du mi vielleicht mit ana Oligarchennichte zsammbringen, damit i no amoi so richtig Karriere mach? So wie du?

Strache: I sitz immerhin bald wieder im Gemeinderat.

Westenthaler: Und zwar auf der Zuschauertribüne.

Strache: Es reicht. Wähle die Waffen!

Westenthaler: Die Simmeringer Triole!

Strache: Was is des?

Westenthaler: Kratzen, spucken, beißen!

Strache: Typisch. Net amoi an gscheiten Biermops kannst.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort