Tabuthema Selbstmord

Tabuthema Selbstmord: Ministerin Oberhauser will Suizid-Prävention verstärken

Vorsorge. Oberhauser will Suizid-Präventionsprogramm ausbauen

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Dieses Thema dürfe nicht tabuisiert werden. Das österreichische Präventionsprogramm sollte ausgebaut werden, erklärte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) am Freitag in einer Aussendung. Am 10. September wird jedes Jahr der Welt-Suizidpräventionstag organisiert.

Oberhauser: "Man darf Thema nicht tabuisieren"
2012 wurde vom Gesundheitsministerium das österreichische Suizidpräventionsprogramm SUPRA präsentiert. Im gleichen Jahr wurde an der Gesundheit Österreich GmbH die SUPRA - Kontaktstelle für Suizidprävention - eingerichtet, welche die Umsetzung des Programmes unterstützen soll. "Man darf das Thema Suizid nicht tabuisieren, sondern muss sich mit den Umständen befassen. Nur dann können die richtigen Maßnahmen zur Suizidprävention gesetzt werden", erklärte die Ministerin. "Der 2014 erschienene österreichische Basisbericht Suizid und Suizidprävention in Österreich ist eine wichtige Grundlage dafür", so Oberhauser weiter. Der Bericht listet auch die entsprechenden Präventionsaktivitäten in Österreich auf und ist auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit abrufbar (www.bmg.gv.at).

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Donnerstag alle Staaten dazu aufgerufen, mehr gegen die hohe Zahl von Selbsttötungen zu tun. Es sei eine Tragödie, dass sich weltweit jedes Jahr mehr als 800.000 Menschen umbringen und noch weit mehr dies versuchen, erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan zur Veröffentlichung des ersten globalen Berichts ihrer Organisation zur Suizidprävention.

WHO: "Selbsttötungen können verhindert werden"
Nach dem in Genf vorgelegten Bericht tötet sich alle 40 Sekunden ein Mensch. "Selbsttötungen können jedoch verhindert werden", betonte Chan. Leider gebe es aber bisher in nur 28 Staaten nationale Programme zur Suizidprävention. In Österreich nahmen sich nach den Zahlen der WHO im Jahr 2012 insgesamt 1.319 Menschen das Leben.

Chan verwies darauf, dass alle 194 Mitgliedstaaten der WHO im vergangenen Jahr einem Aktionsplan zugestimmt haben, der die Reduzierung von Selbsttötungen um zehn Prozent bis zum Jahr 2020 zum Ziel hat. Größere Anstrengungen als bisher seien nötig, um suizidgefährdeten Menschen zu helfen. Der WHO-Bericht wurde im Vorfeld des Welttages der Suizidprävention veröffentlicht, der jedes Jahr am 10. September begangen wird.

(APA/Red.)