6000 Unternehmen verstießen 2017 gegen Arbeitszeitgesetz

profil liegen brisante Zahlen des Arbeitsinspektorats vor: Demnach überschritten im Vorjahr tausende Betriebe die Grenzen der Höchstarbeitszeit, führten keine Arbeitszeitaufzeichnungen und hielten die Ruhezeiten nicht ein. Nur besonders schwerwiegende Fälle wurden angezeigt.

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Die geplante Anhebung der Höchstarbeitszeit von zehn auf 12 Stunden pro Tag lässt die Wogen hochgehen. profil liegen nun brisante Zahlen des Arbeitsinspektorats vor, die der Debatte neuen Zündstoff verleihen könnten. Schon bisher missachteten offenbar viele Unternehmen das Arbeitszeitgesetz. Die 300 Prüfer des Arbeitsinspektorats konnten im Vorjahr insgesamt etwa 6000 Betriebe überführen: 1500 Unternehmen überschritten die Höchstarbeitszeitgrenzen, 2000 Betriebe hielten die Ruhezeiten nicht ein, der Rest führte schlicht keine Aufzeichnungen über die Arbeitszeit. In den meisten Fällen beließ es das Arbeitsinspektorat bei einem klärenden Gespräch. Nur 166 besonders schwerwiegende Verstöße wurden angezeigt. Die Einführung des 12-Stunden-Tages würde zahlreiche Vergehen gegen das Arbeitszeitgesetz in Zukunft legalisieren. Das geplante Gesetz würde also der Realität am Arbeitsmarkt Folge leisten. Doch Arbeitnehmervertreter befürchten, dass auch die neue Höchstarbeitszeit nicht von allen eingehalten wird.

Lesen Sie die ganze Geschichte zum 12-Stundentag in der aktuellen profil-Printausgabe (Nr. 26/2018) oder im E-Paper. Betroffene erzählen: Ein Betriebsleiter freut sich auf längere Geschäftsreisen, eine Kassiererin fürchtet noch mehr Druck, und ein Bau-Betriebsrat will die Zuschläge für Mehrarbeit keinesfalls aufgeben.