Digitale Offensive der Privatbanken
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Digitale Offensive der Privatbanken

Digitalisierung ist für die Bankenbranche inzwischen neben den Regulatorien zum großen Thema geworden – das gilt auch im Wealth Management.

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von Robert Prazak

Jens David Lehnen, Bereichsleiter Private Banking der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, sagt: „Alle Kontaktwege sind vernetzt und der Kunde kann selbst wählen, wie er etwa Veranlagungsprodukte oder Wertpapierdienstleistungen in Anspruch nehmen möchte.“ Neben der Beratung vor Ort und über Video könnten Anleger etwa beim Thema Wertpapier ab einem Volumen von 10.000 Euro selbst online über eine digitale Vermögensverwaltung veranlagen. Bei Schelhammer Capital wird das Thema Digitalisierung über die Onlinemarke Dadat vorangetrieben. Der starke Anstieg bei Depotanzahl und Transaktionen zeige, dass man viel richtig gemacht habe, sagt Christian Jauk. „Die Digitalisierung hat jedoch auch Grenzen: Kernelement des Private Banking ist der vertrauensbildende und persönliche Kontakt.“ Digitalisierung könne hier mit begleitenden Anwendungen einen Mehrwert schaffen.“

Hermann Wonnebauer, Chef der Zürcher Kantonalbank in Österreich, sagt: „Wir sind bei der Digitalisierung keine Pioniere und eher zurückhaltend: Wir bieten derzeit jene Dienstleistungen an, die Sinn machen, zum Beispiel ein E-Banking-Tool.“ Das Face-to-Face-Geschäft sei wichtiger. Dennoch mache die ZKB die „digitalen Hausaufgaben“: Mit Jahresanfang wurde laut Wonnebauer die größte Investition in der Geschichte getätigt und ein neues Kernbankensystem eingeführt. Die Anbieter versuchen also den Spagat zwischen persönlicher Betreuung und digitalen Services.

Maximilian Clary und Aldringen (Erste Bank) meint dazu: „Vertrauen ist in jeder Hinsicht wichtig, vor allem zum Berater.“ Digitale Services würden nicht bedeuten, dass Dienstleistungen entpersonalisiert werden, sondern zusätzliche Kanäle zur Verfügung gestellt werden. „Wichtig ist etwa die Remote-Beratung, das ist ein digitaler Termin mit einer Videokonferenz in einer sicheren Umgebung.“ Durch Digitalisierungsmöglichkeiten und Fintechs sei es leichter geworden, Geld anzulegen, bestätigt Wonnebauer. „Trends wie Aktienkauf über Apps sehe ich positiv, dadurch entstehen ganz neue Anlageschichten und Kundengruppen.“ Ein Nachteil sei aber, dass es sehr rasch gehen kann – das führe teilweise zu einer „Casinomentalität“.