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Karrierewege für Wissenschafter

Nachwuchswissenschafter sind hoch motiviert, doch ihre Karrierewege oft ungewiss. Das LBG Career Center unterstützt sie mit vielfältigen Angeboten.

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Österreich genießt als Standort für Wissenschaft und Forschung einen hervorragenden Ruf – und am geeigneten Nachwuchs mangelt es nicht. Mit viel Leidenschaft und Kreativität sorgen die jungen, hochmotivierten Forscher für frische Ideen in unterschiedlichen Bereichen. Doch ihre Aussichten sind nicht ungetrübt: Nur ein Bruchteil wird einen fixen Platz im Wissenschaftsbetrieb finden, befristete Stellen sind die Regel – durch Begrenzungen für Kettenarbeitsverträge aber kein dauerhafter Zustand.

75% der Nachwuchswissenschafter streben laut internationalen Studien eine Karriere in der Wissenschaft an. Doch nur 0,5 Prozent erreichen eine dauerhafte Anstellung als Professor bzw. Professorin. Schätzungen zufolge verlassen rund drei Viertel der Nachwuchswissenschafter den Wissenschaftsbetrieb in späterer Folge ganz.

„Die Situation für Nachwuchswissenschafter ist teilweise prekär“, sagt Verena Aichholzer, Leiterin des Career Center der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG). Dieses hat die Aufgabe, die Karrieren von Pre- und Post-Docs zu unterstützen (siehe rechts) – und zwar innerhalb und außerhalb des Wissenschaftsbetriebs. Karriereplanung sei generell ein Thema, mit dem sich viele oft (zu) spät auseinandersetzen. 250 Pre- und Post-Docs sind bei der LBG beschäftigt, rund 70 Prozent von ihnen haben einen befristeten Arbeitsvertrag. „Viele wollen natürlich in der Wissenschaft bleiben, müssen aber früher oder später den Weg nach draußen finden. Als Kompetenzzentrum für intersektorale Karriereentwicklung sehen wir uns hier in der Verantwortung, frühzeitig mögliche Pfade aufzuzeigen“, sagt Aichholzer – und verweist auch darauf, dass Mobilität im hochqualifizierten Bereich schon längst zum Berufsalltag gehört.

INDIVIDUELLE BERATUNG

Wissenschafter verfügen über Know-how und Kompetenzen, die auch außerhalb der Forschung wertvoll sind und benötigt werden. Selbstreflexion ist hier der erste Schritt: Die Nachwuchswissenschafter sollen erkennen, was sie antreibt, was sie wollen und welche möglichen Alternativen es für sie gibt. „Oftmals sind sie sich ihrer besonderen Skills gar nicht richtig bewusst, weil sie so eng mit ihrer Arbeit verwoben sind“, so Aichholzer. Häufig überwiegen auch Zurückhaltung und falsche Bescheidenheit. Abhilfe schaffen da individuelle Potenzialanalysen, Coaching und Mentoring, aber auch Programme wie die LBG Expert Internships oder die LBG Transfer Days: Forscher können so direkt in Unternehmen, Non-Profit-Organisationen oder öffentliche Institutionen hineinschnuppern und eine ihnen unbekannte Welt erkunden. Die unmittelbaren Benefits des gegenseitigen Kennenlernens sind vor allem der Wissenstransfer, das Knüpfen von Kontakten und die eigene Positionierung. „Davon profitieren beide Seiten enorm“, erläutert Marisa Radatz, Geschäftsführerin der LBG GmbH. Einen ganz besonderen Mehrwert sieht sie in den Angeboten für potenzielle Unternehmensgründer: „Forscher haben meist Aufholbedarf, was unternehmerisches Denken und Netzwerke in der betreffenden Branche angeht. Mit unseren Programmen für Entrepreneurship helfen wir, Innovationen aus dem Forschungsbereich unternehmerisch nutzbar zu machen. Dazu kooperieren wir auch mit exzellenten Playern aus dem Start-up-Bereich.“

Forscher haben meist Aufholbedarf, was unternehmerisches Denken angeht.

Marisa Radatz, Geschäftsführerin LBG GmbH

Die LBG nimmt mit ihren Angeboten auch Führungskräfte in die Pflicht: Auch auf dieser Ebene muss das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Transferable Skills wachsen, also Kompetenzen, die überall nutzbar sind. „Mit unseren Leadership & Management-Programmen erreichen wir gleich zwei Ziele: Erstens bieten wir bereits hochqualifizierten Personen eine gute Ergänzung zu ihrer wissenschaftlichen Ausbildung. Zweitens sollen Institutsleiter sich ihrer wesentlichen Rolle bei der Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter bewusster werden“, so Aichholzer.

Mit unseren Leadership & Management-Programmen erreichen wir gleich zwei Ziele.

Verena Aichholzer, Leiterin Career Center LBG

EXPERIMENTIERFELD UND MULTIPLIKATOR

Für die Ludwig Boltzmann Gesellschaft mit ihren 20 Instituten und rund 550 Mitarbeitern ist dieser Brückenschlag zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft maßgeblich, Kooperationen mit Universitäten und anwendungsorientierten Partnern sind die Basis ihrer Forschungsarbeit. Das LBG Career Center agiert hier auch als Experimentierfeld und Multiplikator: „Im Sinne einer Invitation to Co-Creation sind wir jederzeit offen für Kooperationen und ein gemeinsames Experimentieren über Organisationsgrenzen hinweg“, so Radatz. Damit ist auch eine ständige Weiterentwicklung der Maßnahmen gegeben, damit in Zukunft Nachwuchswissenschafter noch besser unterstützt werden können.

LBG Career Center

Das 2016 gegründete LBG Career Center unterstützt die Pre- und Post-Docs der Ludwig Boltzmann Gesellschaft bei ihrer Karriereentwicklung innerhalb und außerhalb der Wissenschaft. „Karriereentwicklung ist für uns ein Zusammenspiel zwischen dem einzelnen Forscher, der jeweiligen Führungskraft und uns als Career Center“, erklärt Leiterin Verena Aichholzer. Konkret werden individuelle Maßnahmen wie Potenzialanalysen, Coaching und Karriere- oder Gründungsberatung angeboten, ergänzt durch kollektive Angebote wie Career Events und Special Programs. Das Career Center mit sechs Mitarbeitern sieht sich als Wegbegleiter und entwickelt mit Partnern laufend neue Maßnahmen zur intersektoralen Karriereentwicklung (Invitation to Co-Creation). Seit zwei Jahren werden auch Nachwuchswissenschafter anderer Forschungsorganisationen und Universitäten in dieser Hinsicht beraten und betreut (Outreach).

Weitere Informationen: cc.lbg.ac.at