Finanzbildung für Senioren
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Finanzbildung für Senioren

Ein Projekt unter Beteiligung der FH Joanneum kümmert sich um die digitale Finanzbildung von Senioren.

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Online-Banking mit dem Smartphone, Aktienkauf über Apps, Kontoführung am PC, Automaten statt persönlicher Kontakte: Bankgeschäfte haben sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt und nicht jeder kommt damit gut zurecht. Älteren Menschen mangelt es bisweilen an der Übung, um die dafür nötigen digitalen Werkzeuge sicher bedienen zu können. In einem Projekt wurde nun untersucht, wie die Teilnahme von Senioren am Finanzmarkt verbessert werden kann und welche Hürden es für diese Zielgruppe gibt. In Österreich war das Institut Bank- und Versicherungswirtschaft der FH Joanneum der Kooperationspartner von Define (Digitalized Financial Education for seniors); weiters waren unter anderem die Universität von Alicante und der italienische E-Learning-Spezialist Viteco an dem Projekt im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ beteiligt. Michael Murg, Leiter des FH-Instituts, erklärt: „Finanzbildung ist bei Senioren nicht so ein großes Thema wie bei Jugendlichen, weil sie finanziell meistens besser aufgestellt sind.“ Hingegen überwiegt die Unsicherheit beim Umgang mit Online-Banking und weiteren digitalen Anwendungen. 

Ein wichtiges Thema bei den persönlichen Finanzen ist zudem die Angst, betrogen zu werden – diese ist bei älteren Menschen stärker ausgeprägt als bei jüngeren. „Auch deshalb braucht es entsprechende Schulungsmöglichkeiten, um den Umgang zu üben“, sagt Murg. Im Define-Projekt, das Ende März ausläuft, wurden Lehrmaterialien und Lernszenario-Spiele entwickelt. Konkrete Inhalte darin sind unter anderem Geldmanagement, Online-Sicherheit und alternative Zahlungsmethoden. Diese Materialien werden nun auf der Define-Plattform zur Verfügung gestellt, damit etwa Seniorenorganisationen, aber auch Banken und Versicherungen darauf zugreifen können. 

Finanzbildung ist eines der Kernthemen des Instituts Bank- und Versicherungswirtschaft der FH Joanneum. Das nächste Projekt dreht sich laut Michael Murg um Kryptowährungen, dazu sollen Materialien für Lehrer entwickelt werden, damit Schüler unter anderem die Risiken in diesem Bereich besser einschätzen können. 

 

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Zahl der Firmenpleiten steigt

Die jüngsten Zahlen des KSV1870 zu den Unternehmensinsolvenzen im ersten Quartal 2022 zeigen, dass das Ende der staatlichen Eingriffe nun zu einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten führt. Nach ersten Berechnungen waren 1011 Unternehmen in diesem Zeitraum von einer Insolvenz betroffen – ein Anstieg von mehr als 110 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021. Die vorläufigen Passiva sind um 56 Prozent auf 223 Millionen Euro angewachsen. In allen neun Bundesländern ist die Zahl der Insolvenzen gestiegen, den größten Anstieg gab es in Tirol mit einem Plus von mehr als 320 Prozent auf 80 Firmenpleiten. In ganz Österreich sind zudem immer mehr Dienstnehmer betroffen, alleine im ersten Quartal waren es bereits 3000 Personen. Auch die Zahl der Gläubiger ist stark gestiegen (plus 51 Prozent auf 5600). Die nächsten Monate dürften für viele Unternehmen nicht einfacher werden: Weitere Einschränkungen wegen der hohen Corona-Infektionszahlen, steigende Energiepreise, Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg könnten nach vorläufigen Schätzungen zu rund 5000 Firmeninsolvenzen im Gesamtjahr führen. Nun werde sich zeigen, wie stabil das wirtschaftliche Fundament der Unternehmen tatsächlich sei, heißt es beim KSV1870. Auch Privatkonkurse wird es heuer wohl mehr geben, schon im vierten Quartal 2021 gab es in diesem Bereich eine deutliche Zunahme. Die durchschnittliche Schuldenhöhe bei einem Privatkonkurs lag im Vorjahr bei 121.000 Euro.