Aus der Redaktion

Sebastian Hofer bildete sich beim digitalen Selbstversuch weiter, Clemens Neuhold recherchierte zum Themenfeld "Flüchtlingskriminalität" und Otmar Lahodynsky traf den türkischen Europaminister Ömer Çelik in dessen Büro in Ankara. Die Woche in der profil-Redaktion.

Drucken

Schriftgröße

Lernt es sich im Internet tatsächlich so viel leichter, besser, fortschrittlicher? Für die aktuelle Titelgeschichte machte Sebastian Hofer die Probe aufs Exempel und nutzte ausgiebig die neuen digitalen Möglichkeiten zum Wissenserwerb – vom Harvard-Grundkurs China über Wahrscheinlichkeitsrechnung und Frühjahrsbaumschnitt bis zur höheren Fischkunde. Er schnitt zwar nicht in allen Disziplinen mit summa cum laude ab, fühlt sich nach seinem Parforce-Ritt durch das Netz aber hinreichend klug, um notfalls auch eine Zweitkarriere als Quizshow-Kandidat ins Auge zu fassen.

Welche Zukunft haben junge, männliche Flüchtlinge, die teilweise nicht einmal die Hauptschule abgeschlossen haben und bereits vorbestraft sind? Diese Frage stellt den Rechtsstaat auf eine zusehends harte Probe. Vor zwei Wochen wurden die Urteile im Prozess um die Massenschlägerei zwischen Afghanen und Tschetschenen vom März 2016 in Wien gesprochen. Sie fielen mit Haftstrafen zwischen drei und sechs Monaten (überwiegend auf Bewährung) vergleichsweise mild aus. Das Gericht gab ihnen eine zweite Chance. „Nun können sie nur hoffen, nicht einer Racheaktion zum Opfer zu fallen“, sagt Clemens Neuhold, der das prekäre Spannungsfeld zwischen Drogenkriminalität, Revierkämpfen und Ehrenkodex ausleuchtet.

Mittwoch vergangener Woche traf Otmar Lahodynsky den türkischen Europaminister Ömer Çelik in dessen Büro in Ankara zu einem ausführlichen Interview. In seiner Funktion als Präsident der Vereinigung Europäischer Journalisten (AEJ) nahm Lahodynksy an einer Fact-Finding-Mission zur Lage der Medienfreiheit in der Türkei teil. Als enger Erdoğan-Vertrauter sieht Çelik in diesem Bereich naturgemäß wenig Rechtfertigungsbedarf. Stattdessen übt er scharfe Kritik an Österreich, namentlich an Außenminister Sebastian Kurz: „Er macht seinen Job nicht ordentlich.“

Ihre Redaktion