Rainer Nikowitz: First things first

In der Wahlkampagne von Sebastian Kurz wird nichts dem Zufall überlassen. Schon gar nicht ihr Ende.

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Kurz: Ich kann euch nichts geben, kein Glas zum Einschenken, nichts. Ich kann euch nur bitten: Glaubt an … Köstinger: Basti, hättst du nächste Wochen no Zeit für a Wunderheilung im Mürztal? Kurz: … dieses Österreich! Köstinger: Was machst denn da? Kurz: Du könntest ruhig amoi anklopfen. Köstinger: Übst du am Ende deine Antrittsrede? Kurz: I wollt’s mit dem Figl probieren, aber des haut net so richtig hin. Köstinger: Wart amol … Wie wär’s denn mit: „I have a dream!“ Kurz: Wenn i die Wahl gwonnen hab, dann is der Traum ja scho erfüllt. Köstinger: Dann vielleicht: „Yes, we can?“ Kurz: Na, des is zu weltläufig. Wir san immer no die ÖVP. Und wahrscheinlich isses eh net guat, wenn i zu sehr an irgendwelchen Vorbilder pick. Bei meiner Antrittsrede sollt i ganz i selber sein. Nur des sagen, was mi wirklich bewegt. Köstinger: Vollkommen richtig! Und was wär dos? Kurz: Was? Köstinger: Na ja, was di wirklich bewegt. Kurz: Du … da gibt’s so viel. Köstinger: Klar. Kurz: Ich mein, dass i gwinnen will, das ist mir natürlich wichtig. Köstinger: Sowieso. Kurz: Und sonst … Da weiß i jetzt glei gar net … Köstinger: Is net so leicht, so auf die Schnelle. Kurz: Und abgesehen davon: Hat ja no Zeit, die Rede, net wahr? Woll ma net des Fell vom Bären verteilen, bevor ma den Bären erlegt ham. Nur net unbescheiden werden! Köstinger: Des wär nit unser Art. Kurz: Im … im Mürztal, sagst du, wär die Wunderheilung? Köstinger: Ja. Kurz: Aber san de dort net rot?

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort