Rainer Nikowitz: In dubio

HC Strache möchte so viel gern vom Schiedsgericht der Wiener FPÖ ausgeschlossen werden, damit er als Märtyrer seine neue Liste starten kann. Leicht gesagt.

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Richter: Ich hoffe, Sie verzeihen meine Frage, aber: Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung vorzubringen? Strache: Nix. Haun S’ mi endlich ausse. Schuldig im Sinne der Anklage!

Richter: Welcher Anklage? Strache: Wurscht. Jeder!

Richter: Sie kennen Ihre Anklage nicht einmal? Strache: Naa. Aber es is mir a vollkommen schnu…

Richter: So geht das nicht. Wir leben schließlich in einem Rechtsstaat. Strache: Was? Naa! Also: Ja, eh. Aber i gib ja eh alles zua. Also wozu da jetzt Extrakilometer machen?

Richter: Sie geben also alles zu? Was alles? Strache: Spesenwahnsinn, Schwarzgeld im Rucksack, des volle Programm. Kann i jetzt gehen? Und a Zeitbestätigung brauchert i bitte no, für’s A…

Richter: Wurden Sie am Ende gefoltert? Strache: Was?? Naa!

Richter: In diesem Gerichtssaal stehen Sie unter meinem Schutz! Sie können frei sprechen! Strache: Wer sollt mi bitte foltern?

Richter: Hallo? Pol Pot Kickl? 48 Stunden Schlafentzug mit einem Endlosband all seiner Anfragebeantwortungen – und Sie gestehen alles! Strache: So war’s aber net! I bin einfach schuldig und aus. Soll’s a geben.

Richter: Aber nicht in der FPÖ. Und wir wollen da auch keinen Präzedenzfall schaffen. Also: Freispruch mangels Beweisen! Strache: Was? Sicher net! Na, wart nur! Hände hoch! So, jetzt müssen S’ mi ausschließen. Gefahr im Verzug!

Richter: Die Pistole schaut aber nicht echt aus. Strache: Des is eine Glock! Richter: Das hat der Gudenus auch behauptet.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort