profil-Kolumnist Rainer Nikowitz

Rainer Nikowitz: Ohr-Bann

Nach Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros müssen sich aufrechte Rechte jetzt auch noch von Helene Fischer lossagen. Harte Zeiten.

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A: So a Schas, heast! „Atemlos durch die Nacht“ war mei Lieblingsliad. B: Und a extra geile Oide war de Helene a no, bist du gelähmt! A: Ollas vurbei. Wen soll i ma jetzt bitte anhurchen, wenn i allein daheim bin? B: Und wen soll i ma jetzt bitte anschauen, wenn i allein …, äh …, auch daheim bin? A: Und beim Après-Schi bitte? Ka Jagatee ohne „Schifoan“. Früher halt. B: Du kummst beim Schifahren mit an Jagatee aus? A: Na. I war immer acht Mal beim DJ. B: Und i hab ma früher immer bei „I Am From Austria“ im Stadion de Hand aufs Herz glegt und a paar Nationaltränen verdruckt. A: Und jetzt? B: Jetzt sing i nur mehr bei der Bundeshymne mit. Natürlich den oiden Text. A: Wieso wern de alle auf amoi Antirassisten? Des waren do amoi klasse Burschen. B: Und geile Weiber! A: Was, wenn jetzt der Gabalier a no Linksträger wird? B: Dann samma derschossen. A Leben ohne de volkstümliche Schlagerparade is ka Leben mehr. A: Oba i glaub, bei dem is eh ka Gfahr. B: Weil er net der Feind von sein eigenen Konto is? A: Des a. Oba vor allem, weil er wirklich so is – wie mir. Afoch leiwaund. B: Da Gabalier in der Krachledernen is oba halt net wirklich a Ersatz für de Helene in Hot Pants. A: Ma muaß si nach der Decken strecken, wenn ma nix Linkslinkes an seine volkstreuen Ohren lassen will. B: Muaß i jetzt eigentlich alles, was i von der Helene hab, verbrennen? De ganzen scheenen Fotos? A: Eigentlich scho. B: Und was is mit MP3s? A: De a. B: Verdammt! Des wird teuer.

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort