Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und Landeshauptfrau-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) verbieten den niederösterreichischen Beamtinnen und Beamten das Gendern.
Umfrage

Mehrheit will Gendern in der Verwaltung verbieten

Vor allem ältere Männer wollen nicht, dass in der öffentlichen Verwaltung gegendert wird.

Drucken

Schriftgröße

Niederösterreich verbietet seinen Beamtinnen und Beamten das Gendern. Ab 1. August müssen sie sich in offiziellen Schriftstücken des Landes an die Empfehlungen des Rats der deutschen Rechtschreibung halten. Binnen-I, Gender-Stern und Co. sind zu unterlassen, die männliche und weibliche Form darf aber weiterhin genannt werden. Wer sich nicht daran hält, riskiert dienstrechtliche Strafen, sogar Geldstrafen sind im Extremfall möglich. Die neue Maßnahme der schwarz-blauen Landesregierung ist öffentlich auf laute Kritik gestoßen. Auf der anderen Seite ließ Justizministerin Alma Zadić (Grüne) ein Gesetz in rein weiblicher Form schreiben - Männer seien mitgemeint. Hier protestieren ÖVP und FPÖ wenn auch reichlich spät, Zadić hatte ihr vorhaben schon im Mai bekannt gemacht.

Eine Umfrage im Auftrag von profil zeigt nun aber: Die Mehrheit der Bevölkerung kann sich ein Genderverbot in der öffentlichen Verwaltung für ganz Österreich vorstellen.

Die Meinung der 500 Befragten ist weniger vom Geschlecht, als von Bildungsstand und Alter abhängig: Unter-30-Jährige und höher Gebildete setzen sich stärker für geschlechterbewusste Sprache ein, Männer ab 60 lehnen sie am stärksten ab. Wenig überraschend sind Anhängerinnen und Anhänger von Parteien links der Mitte dem Gendern positiver eingestellt, jene der FPÖ besonders negativ. Auch wünschen sich Bewohnerinnen und Bewohner des ländlichen Raumes eher ein Verbot der geschlechterbewussten Sprache in öffentlichen Dokumenten.