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Wie ein serbischer Oligarch eine heimische Bank in die Dividendenkrise stürzt

Dass die Investoren der heimischen Addiko-Bank heuer keine Dividende bekommen, nehmen sie dem Co-Investor Alta Pay aus Serbien übel. Dieser liefert sich seit einem Jahr ein Katz-und- Maus-Spiel mit der EZB.

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Dass es bei der Jahreshauptversammlung einer Bank keinen Tagesordnungspunkt „Dividende“ gibt, ist ungewöhnlich. Sehr sogar. So haben die Aktionärinnen und Aktionäre der in Wien angesiedelten Addiko-Bank am Karfreitag zwar die Entlastung des Vorstands beschlossen. Sie haben zwei neue Aufsichtsräte bestellt. Sie haben den Wirtschaftsprüfer fürs nächste Jahr gewählt und über fünf weitere Tagesordnungspunkte abgestimmt. Aber sie konnten keinen Beschluss über die Auszahlung einer Dividende fassen. Und das, obwohl das vorangegangene Geschäftsjahr eigentlich erfolgreich verlaufen ist. Das sorgte unter den Aktionärinnen und Aktionären – gelinde gesagt – für Unmut. Und es verdeutlicht einmal mehr die ungelösten Probleme der Addiko, was ihre Eigentümersituation betrifft.

Warum bezahlt eine österreichische Bank, die im Vorjahr ihre Gewinne noch einmal gesteigert hat, keinen einzigen Cent an ihre Aktionäre? Warum interessiert sich die Bankenaufsicht bis hinauf zur Europäischen Zentralbank (EZB) seit mittlerweile einem Jahr für ein verhältnismäßig kleines österreichisches Geldinstitut, das operativ in verschiedenen Balkan-Ländern tätig ist? Und was hat das alles mit einem serbischen Investor zu tun, der nicht nur die Finanzmarktaufsicht, sondern mittlerweile auch die anderen Shareholder gegen sich aufgebracht hat?

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".