KTM

Sorgen um KTM-Standort: Frag doch den Inder

KTM ist gerettet – vorerst. Die indischen Haupteigentümer nehmen nochmals 600 Millionen Euro in die Hand. Aber bedeutet die Rettung des Unternehmens auch die Rettung seines Standorts? Nachhaltig saniert ist der Motorradhersteller jedenfalls noch nicht.

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Jeder Mensch hat seine eigenen Coping-Strategien. Bei Rajiv Bajaj ist es wohl Yoga. Internationalen Medienberichten zufolge verbringt er fünfeinhalb Stunden wöchentlich auf der Yoga-Matte. Fast zwei Stunden davon widmet er komplexen Kopfstandvariationen. Man kann dem CEO von Bajaj Auto, einem der größten Automobil- und Motorradhersteller Indiens, in diversen Youtube-Videos minutenlang bei durchaus komplizierten und sehr schwierigen Kopfstandkompositionen und Übergängen zusehen. 

„Eine Pose ohne eine gute Positionierung, ist wie ein Affe auf einer Matte. Ebenso ist eine Marke ohne eine fundierte Positionierung nur eine Ware auf dem Markt“, soll Bajaj einmal gesagt haben. Rajiv Bajaj ist der finanzstarke Mann hinter der Rettung des oberösterreichischen Motorradherstellers KTM. Seine Bajaj Auto International Holdings B.V. stellt 450 Millionen Euro für die Erfüllung der Sanierungsquote der KTM AG und weitere 150 Millionen für die Pierer Mobility AG zur Verfügung. Diese muss den erforderlichen Restbetrag für die Erfüllung der 30-prozentigen Gläubigerquote an KTM weiterleitet. Schon zuvor hatte Bajaj 200 Millionen Euro für die Stabilisierung von KTM zugeschossen. 

Damit ist KTM vor dem unkontrollierten Konkurs und der Zerschlagung gerettet. Aber nachhaltig saniert ist KTM bei weitem noch nicht. Und bedeutet die Rettung des Unternehmens auch die Rettung des Standorts? 

Marina Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".