Wirtschaft

Pleite bei umstrittenem Immo-Unternehmer

Immobilienentwickler Lukas Neugebauer hat einen Konkurs mit Forderungen in Höhe von 43 Millionen Euro hingelegt. Droht hier ein neues Signa-Schicksal?

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Unweit des Wiener Naschmarkts, dick eingerüstet hinter Werbeplanen, versteckt sich ein Architekturjuwel gegenüber der Goldblatt-kuppel der Secession. Drei Jahre dauerte seine weiße Phase. Nun muss das sogenannte „Kleine Haus der Kunst“ – vormals als Novomatic Forum und noch früher als Österreichisches Verkehrsbüro bekannt – wieder in seinen zweifarbigen Originalzustand versetzt werden. Lukas Neugebauer, umstrittener Immobilienentwickler und Chef der LNR-Gruppe, die hier ihren Unternehmenssitz hat, hat in einem auch medial ausgetragenen Konflikt mit dem Bundesdenkmalamt den Kürzeren gezogen. Die Behörde hatte den von ihm für seinen Firmensitz veranlassten weißen Anstrich so gar nicht goutiert. Nach einer Strafanzeige und der Befassung durch den Verwaltungsgerichtshof muss Neugebauer, wiewohl nicht mehr Eigentümer des Art-déco-Relikts, nun für Reinigung und Restauration der Originalputze sorgen.

Während die Fassaden hier also wiederhergestellt werden, bröckeln sie andernorts gerade reihenhäuserweise. Die Baubranche gilt als größtes Sorgenkind der heimischen Wirtschaft. Im Schatten der spektakulären Signa-Pleite steigt die Zahl der Insolvenzen kontinuierlich an. Auch Lukas Neugebauer hat kürzlich einen Konkurs mit Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe hingelegt. Der umstrittene Immobilienentwickler muss sich mit Exekutionen und Zwangsversteigerungen herumschlagen. Und nun fragen sich Marktbeobachter: Droht hier ein weiteres Signa-Schicksal? Wie steht die Immobiliengruppe insgesamt wirtschaftlich da? Und hat der 31-Jährige seine Geschäftsführer-Agenden ordnungsgemäß erfüllt?

Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

ist Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast (@profil_Klima).