Werbegeld aus Österreich fließt an Hetzmedien in Slowenien

Ein Unternehmen der Wiener Lobbyisten Zoltán Aczél und Alexander Zach inseriert in Medien, die rechtsradikale und antisemitische Verschwörungstheorien verbreiten.

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von Joseph Gepp und Bernhard Odehnal

Geld aus Österreich fließt an an rechte Hetzmedien in Slowenien. Konkret handelt es sich um die Boulevardzeitung „Škandal24“ und den Fernsehsender „Nova24TV“. Die Medien verbreiten rechte und antisemitische Verschwörungstheorien. So stellte „Nova24TV“ beispielsweise den US-Milliardär George Soros als Marionettenspieler dar, an dessen Fäden Politiker hängen. „Škandal24“ bezeichnete Soros als „der böse jüdische Milliardär“.

Ein Bauunternehmen aus Wien wirbt prominent auf den Websites dieser Medien. Es handelt sich um die „Belfry Holding GmbH“, die vornehmlich in Ungarn tätig ist. Dahinter stehen die Wiener Lobbyisten und Geschäftsleute Zoltán Aczél und Alexander Zach.

Investigativjournalisten in Slowenien und Ungarn sehen „Škandal24“ und „Nova24TV“ im Einflussbereich des ungarischen Premiers Viktor Orbán, der mit diesen Medien seine Ideologie in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens verbreiten wolle. In Ungarn tritt Belfry auch als Sponsor von Orbáns liebstem Fußballverein auf, dem Puskás Akadémia FC in Orbáns Heimatdorf Felcsút.

Auf profil-Anfrage bestätigt Aczél die Inserate. Werbepläne würden „je nach Land von lokalen Mitarbeitern und Agenturen festgelegt“. Man habe inzwischen beschlossen, „die beiden Medien im nächsten Medienplan nicht mehr zu berücksichtigen. Zusätzlich erfolgten auch personelle Veränderungen im Marketingteam.“

In Österreich sind Aczél und Zach Großspender der NEOS und Mitbesitzer des liberal-intellektuellen Monatsmagazins „Datum“. Demnächst wollen sie in Wien ein Kulturcafé eröffnen, das nach dem streitbaren Publizisten Karl Kraus benannt ist.

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