Wohnungsmarkt

Leistbares Wohnen: Mieten auf Rekordhoch, Bauwirtschaft in der Krise

Wer günstigen Wohnraum sucht, sucht meist vergeblich. An Bedarf mangelt es nicht, dennoch wird weniger gebaut. Gibt es einen Ausweg aus der Wohnkrise?

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Bezirk: egal. Fläche: ab 25 Quadratmeter. Miete: maximal 550 Euro. Exakt zwei Angebote in ganz Wien poppen auf, nachdem Katharina G. ihre Parameter in die Suchmaske der Immobilienplattform eingegeben hat. Bei einem davon handelt es sich um einen Lagerraum. Das andere klingt tatsächlich vielversprechend: Eine frisch renovierte Ein-Zimmer-Wohnung von 35 Quadratmetern mit Mini-Küche und ebensolchem Bad in Wien-Hernals für 520 Euro Miete. Die Mittzwanzigerin weiß: Jetzt heißt es rasch reagieren. „Zu so einem Preis kommen sehr selten Wohnungen auf den Markt, und wenn, sind sie sofort wieder vergeben.“

Fälle wie dieser sind keine Seltenheit. Wohnraum ist nach wie vor knapp und teuer. Hohe Baukosten, höhere Zinsen, steigende Mieten, strengere Kreditvergabe-Regeln und dazu eine stetig steigende Nachfrage nach Wohnraum – vor allem in den großen Städten. Die nächste Regierung, wie auch immer sie zusammengesetzt sein wird, übernimmt eine riesengroße Baustelle. Allein mit dem Thema Wohnen wurden zuletzt sogar Wahlen geschlagen: in Salzburg und Graz legten die Kommunisten deshalb massiv zu. An Wahlversprechen mangelt es auch diesmal nicht – von leistbarem Eigentum bis zum Mietpreisdeckel reichen die Vorschläge. Die Zeichen dafür, dass Wohnen in absehbarer Zeit günstiger wird, stehen schlecht. Eine Spurensuche.

Marina  Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".

Christina   Hiptmayr

Christina Hiptmayr

war bis September 2024 Wirtschaftsredakteurin und Moderatorin von "Vorsicht, heiß!", dem profil-Klimapodcast.