Zwergenaufwand

Zielgruppe Kind: Wie die Industrie Minderjährigen das Geld aus der Tasche zieht

Titelgeschichte. Wie die Industrie Minderjährigen das Geld aus der Tasche zieht

Drucken

Schriftgröße

Spontane Erleuchtung auf der „Dreh-und-Trink-Insel“: Eine bunte Plastikflasche ist viel mehr als eine bunte Plastikflasche – sondern auch, zum Beispiel, ein knallblaues Einhorn-Horn. Oder ein grüner Ritterburgturm. Oder ein quietschbuntes Rennauto. Besuchern der „Dreh-und-Trink-Insel“ wird das zum Glück nicht lange vorenthalten. Die Geheimnisse der bunten Plastikflasche werden hier unter anderem in einem hübschen, kleinen Videoclip enthüllt, dessen krakelig illustriertes Mantra ganz einleuchtend klingelt: „Wir haben vergessen, wie man die Welt mit den Augen eines Kindes sieht.“

Mit den Augen eines Kindes sieht man auf der „Dreh-und-Trink-Insel“ – es handelt sich übrigens um den Online-Auftritt des gleichnamigen, in bunten Plastikflaschen verpackten Fruchtsaftgetränks – außerdem noch viele freche Früchtchen und fröhliche Entchen, die sich drehen, singen und lachen und bei näherem Hinklicken allerlei Spielchen spielen: Fehlersuche, Tic-Tac-Toe, Früchtchenfangen. Erziehungsberechtigte, die die Welt nicht mehr ganz mit Kinderaugen sehen, werden en passant aufgeklärt: „Diese Website ist für Kinder und Eltern entwickelt worden und soll Ihnen und Ihren Kindern Informationen, Spiel und Spaß rund um Dreh und Trink bieten.“

Das ist auf den ersten Blick alles sehr niedlich und harmlos. Tatsächlich tobt im Hintergrund eine erbitterte Schlacht um Marktanteile. Denn längst sind Kinder nicht einfach nur mehr Kinder, sondern vor allem auch Konsumenten mit enormer Kaufkraft. Unternehmen aus allen Branchen geben eine Menge Geld aus, um sich im kindlichen Bewusstsein festzusetzen ...

Lesen Sie die Titelgeschichte von Christina Hiptmayr, Sebastian Hofer und Salomea Krobath in der aktuellen Printausgabe oder als E-Paper (www.profil.at/epaper)!