Galileo Galilei

Eine Welt des Chaos

Schon historische Denker beobachteten Katastrophen im All. Einige Beispiele aus aktuellem Anlass.

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Der Kosmos ist ständig gewaltigen Umwälzungen unterworfen, die oft in Gestalt von Katastrophen auftreten - zum Beispiel in Form von Supernova-Explosionen, zu denen es kommt, wenn ein massereicher Stern sein Leben aushaucht. Interessanterweise stellt sich immer wieder heraus, dass solche Ereignisse aufmerksamen Beobachtern schon vor Jahrhunderten auffielen und manche dieser klugen Denker daraus einen Schluss zogen, der einst völlig abwegig oder ketzerisch erschien: Unser Universum ist kein für alle Ewigkeit stabiles Gefüge.

Vor zwei Wochen berichteten Astronomen Details über eine Supernova in einem Doppelsternsystem, wobei ein Stern die Explosion überlebte. Das auffällig grelle Licht, das den Himmel erfüllte, fiel aber schon chinesischen Astronomen auf - und zwar im Jahr 185, womit es sich um das älteste beschriebene Ereignis dieser Art handelt.

Steine, die vom Himmel fallen

Im Jahr 77 beschrieb Plinius der Ältere einen braunen Felsen in der Größe zweier Mühlsteine, der im Jahr 464 vor Christus im Norden der heutigen Türkei plötzlich aus heiterem Himmel fiel. Es handelte sich hier um eine frühe Schilderung eines Meteoritenabsturzes, und sie zeigte: Da draußen muss mehr Gestein umherschwirren als die damals bekannten Planeten. Es sollte Jahrhunderte dauern, bis das Faktum akzeptiert wurde, dass tatsächlich Steine vom Himmel fallen.

1572 bemerkte der geniale dänische Astronom Tycho Brahe einen neuen, vormals unbekannten Stern am Himmel, der eineinhalb Jahre lang leuchtete. Wie wir heute wissen, handelte es sich dabei ebenfalls um eine Supernova-Explosion, die sich vor 11.000 Jahren zugetragen hatte und deren Licht zu Brahes Zeiten die Erde erreichte. Der Astronom kombinierte richtig: Das Weltall ist offenbar nicht unveränderlich.

Bereits 1609 richtete der berühmte Galileo Galilei ein Fernrohr in den Nachthimmel und stellte fest, dass der Mond von Kratern übersät ist. Erst dachte man an Vulkanismus, erst viel später war klar, dass sämtliche Himmelskörper ständig bombardiert werden - hauptsächlich von Asteroiden, die durchs All driften.