Der Presseraum, in dem die diesjährigen Nobelpreis-Gewinner bekanntgegeben werden
Nobelpreis: Als Adolf Hitler nominiert wurde

Als Adolf Hitler nominiert wurde: Die wichtigsten Fakten zum Nobelpreis

Der Nobelpreis wird alljährlich in den Bereichen Medizin, Physik, Chemie, Frieden, Literatur und Wirtschaft verliehen. Am Todestag von Alfred Nobel, dem 10. Dezember, wird der Preis schließlich vom schwedischen König überreicht. Hier die wichtigsten Fakten zu den einzelnen Preisen.

Drucken

Schriftgröße

Friedensnobelpreis

Adolf Hitler war wohl der umstrittenste Nominierte für einen Friedensnobelpreis, den es je gab. Der schwedische Abgeordnete E.G.C. Brandt hatte ihn 1939 für den Preis nominiert, weil er die "Brüderlichkeit der Nationen" und weltweite Abrüstung vorantreiben sollte. Brandt erklärte kurz darauf, dass es sich um Satire handelte und zog die Nominierung zurück.

Prominente Preisträger des Friedensnobelpreises gibt es viele. Unter anderem zählen Nelson Mandela und Malala Yousafzai dazu.

Ausschlaggebend für die Idee einen Preis für Friedensbemühungen zu stiften soll Bertha von Suttner, damals Bürgerin des Kaisertums Österreich, gewesen sein. Sie wurde vom Stifter des Preises, Alfred Nobel, verehrt und war auch die erste Preisträgerin der Auszeichnung. Der Friedensnobelpreis ging zweimal an Österreich und wurde bis 2016 insgesamt 130-mal verliehen. Von den Auszeichnungen gingen 88 an Männer, 16 an Frauen und 26 an Organisationen, wie zum Beispiel an das Rote Kreuz.

Nobelpreis für Literatur

Als der Nobelpreis für Literatur letztes Jahr an Bob Dylan ging und er sich erst zierte, diesen anzunehmen, war die Aufregung in Zeitungen und Internetblogs groß. Mit mehreren Monaten Verspätung holte er sich den Preis aber letztendlich doch ab.

Weitere prominente Literaturnobelpreisträger sind etwa Winston Churchill, Thomas Mann und Albert Camus.

Seit der ersten Verleihung haben insgesamt 113 Schriftsteller den Literaturnobelpreis erhalten. Darunter befinden sich 14 Frauen, wie zum Beispiel die einzige österreichische Preisträgerin Elfriede Jelinek.

Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften

"Ich habe keine Wirtschafts-Ausbildung und hasse sie von Herzen", schrieb Alfred Nobel in einem Brief, der 2001 an die Öffentlichkeit gelangte. Das verstärkte die Kritik an der Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises, der erst seit 1969 vergeben wird. Stifter des Preises ist hier die Schwedische Reichsbank, die den Preis anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens ins Leben rief.

Bis 2016 wurde der Preis Insgesamt 78-mal vergeben. Davon gingen 77 an Männer und einer an eine Frau. Hier ging Österreich bisher leer aus.

Nobelpreis für Physiologie oder Medizin

Der Medizinnobelpreis wurde bis 2016 an insgesamt 211 Personen, darunter zwölf Frauen, verliehen. Unter den Preisträgern befinden sich zum Beispiel die Entdecker der DNA-Struktur James Watson und Francis Crick. Ein bekannter österreichischer Preisträger ist unter anderem Karl Landsteiner, der die Blutgruppen des Menschen entdeckte. Der Medizinnobelpreis wurde bisher fünfmal an einen Österreicher verliehen.

Der diesjährige Nobelpreis für Physiologie und Medizin wird an die Amerikaner Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young für die Erforschung unserer inneren Uhr und die Entdeckung von Proteinen, die eine wichtige Rolle für den inneren Rhythmus spielen verliehen werden.

Nobelpreis für Physik

Wichtige Preisträger des Physiknobelpreises sind unter anderem Marie Curie und Albert Einstein. Insgesamt wurde der Preis bis 2016 an 203 Personen verliehen. Mit nur zwei weiblichen Preisträgerinnen weist der Nobelpreis für Physik den niedrigsten Frauenanteil aller Nobelpreise auf.

Dreimal durfte man sich bisher schon in Österreich über den Preis freuen. So ging der Physiknobelpreis des Jahres 1933 etwa an den aus Wien stammenden Erwin Schrödinger für die Weiterentwicklung der Quantenmechanik.

Der diesjährige Nobelpreis für Physik geht an die US-Forscher Rainer Weiss, Barry Barish und Kip Thorne für die Entdeckung von Gravitationswellen.

Nobelpreis für Chemie

Bis 2016 wurden insgesamt 174 Personen ausgezeichnet, darunter befanden sich vier Frauen. Zweimal ging der Preis an Österreicher, einer davon an Fritz Pregl, für die von ihm entwickelte Mikroanalyse organischer Substanzen.