Theoretikerin und Publizistin

Hannah Arendt wurde vor 108 Jahren geboren

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Ihr Begriff von der "Banalität des Bösen" wurde zu einem geflügelten Wort, ging es darum, den Verbrechen der Nazis "keine teuflisch-dämonische Tiefe" zu verleihen, sehr wohl aber die Gefahr bürokratisch angepasster "Beflissenheit", wie NS-Verbrecher Eichmann sie an den Tag legte, zu beschreiben.

Freiheit als zentraler Begriff
1961 nahm Hannah Arendt als Reporterin am Eichmann-Prozess teil - ihre Berichte gab sie gesammelt als Buch heraus. Arendt lehnte es ab, als Philosophin bezeichnet zu werden, sie bevorzugte für ihre Werke den Begriff "politische Theorie". Bereits mit 16 hatte Arendt, die aus einer jüdischen Familie stammte, Kants "Kritik der reinen Vernunft" gelesen. Ab 18 studierte sie Philosophie, Theologie und klassische Philologie in Marburg - und lernte den fast doppelt so alten Philosophieprofessor Martin Heidegger kennen, mit dem sie eine Beziehung einging.

Freiheit wurde zu einem zentralen Begriff ihres Denkens und Schreibens, die Studie des politischen Totalitarismus ein Hauptanliegen. Den Menschen sah sie als für seine Taten verantwortliches Wesen. Persönliche Verantwortung stellte Arendt stets über Kollektivschuld. Am 14. Oktober wäre die 1975 in New York verstorbene Deutsche 108 Jahre alt geworden.

(Red.)